Mannheim. Im Vergewaltigungsprozess gegen den ehemaligen Wettermoderator Jörg Kachelmann, 52, hat die Untersuchung der Spuren am angeblichen Tatmesser kein eindeutiges Ergebnis gebracht. Nach Angaben des Gutachters vom Landeskriminalamt, Gerhard Bäßler, befinden sich am Messergriff sowohl Spuren, die auf das mögliche Opfer hinweisen, als auch eine geringere Spur, die Kachelmann hinterlassen hat. "Wenn eine Person das Messer mehrere Minuten in der Hand gehabt hat, dann würde ich ein eindeutigeres Ergebnis erwarten", sagte Bäßler vor dem Landgericht Mannheim.

Der Gutachter betonte, dass es sich bei der Spur am Messergriff um eine "Mischspur an der Nachweisgrenze" handele. Die geringe Spur könne auch auf die glatte Oberfläche zurückgeführt werden. Eine andere Möglichkeit sei, dass die Spur in der Tüte der Spurensicherung verloren gegangen sei. Eindeutiger sei die Spur an der Messerklinge. Hier fand der Sachverständige Anhaftungen, die dem möglichen Opfer zuzuordnen seien. Kachelmann soll seine Ex-Freundin mit dem Messer zum Verkehr gezwungen haben. Bäßler: "Es gibt hier nicht die klare Aussage: So muss es gewesen sein."