Montag sagte eine norddeutsche Försterin vor Gericht im Prozess um Jörg Kachelmann aus. Er muss sich wegen des Vorwurfs der schweren Vergewaltigung verteidigen.

Mannheim. Der Verteidiger von Jörg Kachelmann geht nicht mehr von einer Urteilsverkündung im Jahr 2010 im Prozess um seinen Mandanten aus. Als Grund nannte Anwalt Reinhard Birkenstock am Montag das "außerordentlich gründliche“ Vorgehen des Gerichts. Offiziell ist der Prozess vor dem Landgericht Mannheim bis 21. Dezember terminiert. Der Meteorologe Kachelmann muss sich seit 6. September 2010 wegen des Vorwurfs der schweren Vergewaltigung verantworten. Seine langjährige Freundin wirft ihm vor, sie am 9. Februar 2010 nach einem Streit in ihrer Wohnung mit einem Messer bedroht und vergewaltigt zu haben.

Die 37-jährige Radiomoderatorin blieb bei ihrer mehr als 20-stündigen Zeugenvernehmung vor dem Landgericht Mannheim bei ihrer Beschuldigung. Der Schweizer Meteorologe bestreitet die Tat und spricht von einer einvernehmlichen Trennung. Im Prozess schweigt der 52-Jährige jedoch. Vor dem Landgericht Mannheim steht auch nach 14 Verhandlungstagen Aussage gegen Aussage.

Am Montag sagte eine Försterin aus Norddeutschland vor dem Landgericht Mannheim aus. Bei der Vernehmung der Ex-Freundin von Kachelmann wurde die Öffentlichkeit erneut ausgeschlossen. Als Begründung nannte der Vorsitzende Richter Michael Seidling, dass bei der Vernehmung neben biografischen Fragen auch „sexuelle Gewohnheiten“ des Angeklagten und der Zeugen zur Sprache kämen. Am Nachmittag sollte ein weitere Ex-Freundin des Moderators als Zeugin gehört werden.

Kachelmann hatte in der vergangene Woche in Medienberichten angekündigt, künftig monogam leben zu wollen. Außerdem überlege er sich zu seiner Mutter zu ziehen. Seine Karriere im Fernsehen erklärte er – unabhängig vom Ausgang des Prozesses – für beendet.