Das Gericht hat einen Gutachter der Verteidigung abgelehnt. Verteidiger Birkenstock fordert die Richter auf, die Entscheidung zu revidieren.

Mannheim. Im Vergewaltigungsprozess gegen Wettermoderator Jörg Kachelmann hat die Verteidigung beantragt, dass das Gericht die Ablehnung eines Gutachters rückgängig macht. Verteidiger Reinhard Birkenstock forderte das Gericht am Montag auf, seine Entscheidung aufzuheben oder abzuändern. Die Kammer solle sich noch einmal „gründlich und unbefangen“ mit der Stellungnahme des Sachverständigen befassen. „Sie wird dann zu dem Ergebnis kommen, dass eine Erwartung der Befangenheit nicht berechtigt ist.“

Der Gutachter hatte in einer Expertise noch vor Verfahrensbeginn geschrieben, dass das mutmaßliche 37-jährige Opfer sich seine Verletzungen selbst zugefügt haben könnte, um eine Vergewaltigung vorzutäuschen. Wegen Befangenheit hatte das Gericht den Gutachter am vergangenen Mittwoch abgelehnt. Es bestünden Zweifel an der Unparteilichkeit des Sachverständigen, hatte der Vorsitzende Richter Michael Seidling erklärt. Kachelmann wird vorgeworfen, seine Ex-Geliebte vergewaltigt zu haben . Der Schweizer bestreitet die Vorwürfe.