Das Gericht hat die Befragung abgeschlossen. Jetzt dürfen die Verteidiger Kachelmanns seine Ex-Geliebte ausfragen. Psychiater wird gehört.

Mannheim. 13. Prozesstag in Mannheim: Die Verteidiger des wegen Vergewaltigung angeklagten Wettermoderators Jörg Kachelmann haben am Mittwoch seine Ex-Geliebte befragt. Sie gehen davon aus, dass die 37-jährige Radiomoderatorin ihren langjährigen Freund falsch beschuldigt. Die für den Vergewaltigungsprozess am Landgericht Mannheim zentrale Zeugin wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen. Sie steht bereits am vierten Tag im Zeugenstand. Kachelmanns Verteidiger Reinhard Birkenstock lobte am Mittwoch ausdrücklich die vorangegangene ausführliche Befragung der Frau durch das Gericht . Dadurch hätten sich viele Fragen der Verteidigung erübrigt.

Am Nachmittag will das Gericht erörtern, wieso es im Ermittlungsverfahren Lücken in der Aussage der Frau zum Ablauf der Vergewaltigung gab. Dazu soll der Psychotraumatologe Günter Seidler als Zeuge aussagen, der auch der Therapeut von Kachelmanns Ex-Freundin ist. Seidler, Leiter der Sektion Psychotraumatologie an der Universität Heidelberg, erklärt die Erinnerungslücken mit der Todesangst des möglichen Opfers als sie mit dem Messer bedroht wurde.

Andere Gutachter widersprechen dem. Der vom Gericht beauftragte Berliner Psychiater Hans-Ludwig Kröber sieht keinen wissenschaftlich belegten Zusammenhand zwischen Traumatisierung und Gedächtnislücken. Wann Kröber als Sachverständiger gehört wird, ist noch offen.