Der Vater von Tim K. muss sich vor Gericht verantworten, da die Tatwaffe nicht weggeschlossen war. Verstoß gegen das Waffengesetz.

München. Mehr als eineinhalb Jahre ist es inzwischen her, dass der 17 Jahre alte Tim K. in seiner Schule in Winnenden (Baden-Württemberg) Amok lief und insgesamt 16 Menschen tötete, einschließlich sich selbst. Von Donnerstag an muss sich nun der Vater, 51, des Schützen vor dem Landgericht Stuttgart verantworten - wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Denn es war dessen Pistole, mit der Tim K. am 11. März 2009 schoss, und wie das Nachrichtenmagazin "Focus" vorab aus Polizeivernehmungen berichtet, hat der Vater offenbar seine Mitschuld an der Tat seines Sohnes eingeräumt.

Die Waffe war nicht sachgemäß weggeschlossen gewesen, sondern befand sich im Schlafzimmerschrank des Vaters. Aus Angst vor einem Einbruch hatte er sie dort aufbewahrt. Er sagte laut "Focus" der Polizei, neben dem Leid seiner Familie komme daher für ihn selbst "die Schuld hinzu, dass es meine Waffe war, die Tim bei der Tat verwendet hat".

+++ Das Waffenrecht in Deutschland +++

Tim müsse das Versteck heimlich ausgespäht und die Pistole am Morgen des Tattages entwendet haben, denn am Abend vorher sei sie noch da gewesen. Der Vater sagte weiter aus, das Verhalten ihres Sohnes sei der Familie unerklärlich. "Tim war nie böse zu jemandem", sagte er den Ermittlern. Gerade gegenüber älteren Menschen und kleinen Kindern sei sein Sohn stets sehr freundlich gewesen. Er selbst habe überlegt, ob Tim vielleicht einmal Kindergärtner werden sollte. Die schreckliche Tat seines Sohnes tue ihm "furchtbar leid".