Der 21-Jährige, der sich als erster den Ermittlern gestellt hatte, hat umfassend als Kronzeuge ausgesagt. Er erhält darum Haftverschonung.

Berlin. Einer der fünf mutmaßlichen Berliner Poker-Räuber ist am Mittwochvormittag aus dem Gefängnis entlassen worden. Der 21-jährige Mann, der sich als erster vor rund einer Woche den Ermittlern stellte, habe die Tat gestanden und als Kronzeuge umfassend ausgesagt, sagte Staatsanwaltschafts-Sprecher Martin Steltner der Deutschen Presse-Agentur dpa. Daher erhalte er Haftverschonung, muss aber trotzdem mit einem Prozess rechnen. Der Mann hatte angekündigt, seinen Beuteanteil von 40.000 Euro zurückzugeben. In der Untersuchungshaft sitzen vier weitere Männer. Die Bande soll Anfang März ein Poker-Turnier im Hyatt-Hotel am Potsdamer Platz überfallen und 242 000 Euro erbeutet haben.

Weil der Mann seinen Beitrag zur Aufklärung des Überfalls geleistet habe, komme er voraussichtlich in den Genuss der Kronzeugenregelung, sagte Steltner. Die Mindeststrafe sei dann nicht mehr fünf, sondern zwei Jahre Gefängnis. Das rechtfertige die Haftverschonung. Fluchtgefahr oder die Möglichkeit der Vertuschung bestehen nicht, weil er alles gestanden habe. „Deswegen ist nicht zu befürchten, dass irgendwas verdunkelt wird.“

Der Mann habe mitgeteilt, die 40 000 Euro bei Bekannten deponiert zu haben und jetzt zurückzugeben. Für die Entlassung sei diese Frage aber nicht entscheidend gewesen, sagte Steltner. Sie könne allerdings für ein Gericht beim Urteil eine Rolle spielen. Bislang gab ein anderer Räuber 4000 Euro zurück.