Szenen wie in einem Actionfilm: Zehn mit Sturmhauben vermummte und mit Maschinenpistolen bewaffnete Täter stürmten das Casino.

Basel. Mit äußerster Brutalität hat sich am Sonntagmorgen eine schwer bewaffnete Räuberbande den Weg in ein Basler Spielcasino gebahnt und mehrere hunderttausend Franken erbeutet. Der Überfall auf das Grand Casino – laut Eigenwerbung das „Mini-Las-Vegas im Zentrum von Europa“ – erinnerte an den auf das Berliner Pokerturnier Anfang des Monats, bei dem in einem Grand Hotel gut eine Viertel Million Euro erbeutet wurde.

Nach Angaben der Basler Staatsanwaltschaft gingen die zehn mit Sturmhauben vermummten und sogar mit Maschinenpistolen bewaffneten Täter „äußerst professionell und brutal“ vor.

Einige der 600 Gäste und ein Sicherheitsmitarbeiter seien durch Schläge und Fußtritte leicht verletzt worden, sagte ein Sprecher der Basler Staatsanwaltschaft, Peter Gill. Den Weg ins Casino habe sich die Bande gebahnt, indem einer der Täter die Eingangstüren mit einem Vorschlaghammer zertrümmert habe.

Die folgenden Szenen, die sich kurz nach 04.00 Uhr abspielten, glichen einem Actionfilm: Die Täter stürmten in den Eingangsbereich, wo sich verängstigte Mitarbeiter und Gäste auf den Boden warfen.

Eine Gruppe stürmte ins Untergeschoss zur Kasse. Als die Räuber versuchten, die Zugangstüren zum Tresor zu öffnen, fielen mehrere Schüsse. Gill bezeichnete es als Glück, das dabei niemand getroffen wurde.

Eine zweite Gruppe raubte die Kasse im Obergeschoss aus. Nach kurzer Zeit flüchteten die Täter aus dem Casino, bestiegen ihre Fahrzeuge und wollten das Areal verlassen. Eine Frau, die sich zufällig mit ihrem Auto zwischen den Fluchtfahrzeugen befand, wurde von den Männern aus dem Wagen gezerrt und geschlagen. So verschafften sich die Räuber freie Fahrt und rasten davon. Die Großfahndung blieb zunächst ohne Erfolg.