Erste Spuren führen nach Frankreich. Videoaufnahmen zeigen, wie brutal die bewaffneten Täter bei ihrem Raub vorgegangen sind.

Basel. Nach dem Raubüberfall auf ein Spielcasino in Basel hat die Staatsanwaltschaft eine Sonderkommission eingerichtet, die eng mit französischen Ermittlern zusammenarbeiten soll. Die Staatsanwaltschaft geht mit einer „sehr hohen Wahrscheinlichkeit“ davon aus, dass die Fluchtfahrzeuge und deren französische Kennzeichen gestohlen worden waren, wie Pressesprecher Peter Gill am Montag sagte. Die Räuber verständigten sich bei dem Überfall auf Französisch. Sie flohen auch in Richtung Frankreich – das Casino liegt in unmittelbarer Grenznähe.

Es seien „absolute Profis“ am Werk gewesen, erklärte Gill. Die rund zehn vermummten und bewaffneten Täter seien äußerst brutal vorgegangen. Auf den Videoaufnahmen sei zu sehen, wie die Männer nach dem Überfall die Fenster eines Autos einschlugen, das ihnen auf der Flucht im Weg stand. Sie zerrten die Fahrerin aus dem Wagen und droschen auf sie ein.

Die Bande hatte das Grand Casino am Sonntagmorgen kurz nach vier Uhr überfallen. 600 Gäste und Mitarbeiter befanden sich im Gebäude. Sie mussten sich auf den Boden werfen. Wer sich bewegte, wurde geschlagen oder getreten. Mit mehreren Schüssen versuchten die Täter, den Tresor zu öffnen. Dies gelang ihnen jedoch nicht. Trotzdem konnten sie mehrere 100000 Franken und Euro aus den Kassen erbeuten. Von den Tätern sowie den beiden Fluchtwagen fehlte zunächst jede Spur.