Die Eltern der verurteilten US-Studentin Amanda Knox wollen das verhängte Strafmaß nicht akzeptieren. Sie haben Beschwerde eingelegt.

Rom. Die Eltern der in Italien wegen Mordes an einer jungen Britin verurteilten US-Studentin Amanda Knox haben Beschwerde gegen das Urteil eingelegt. Für die Verurteilung habe es keine ausreichenden Beweise gegeben, sagten Curt Knox und Edda Mellas der Nachrichtenagentur Ansa. „Wir wissen, dass unsere Tochter unschuldig ist.“ Die Beschwerde stehe auf einer „substanziellen Grundlage“.

Die 22-jährige Knox war Anfang Dezember wegen Mordes an ihrer Mitbewohnerin, der britischen Austauschstudentin Meredith Kercher, im November 2007 in Perugia zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ihr drei Jahre älterer italienischer Ex-Freund Raffaele Sollecito muss für 25 Jahre ins Gefängnis. In einer am Donnerstag veröffentlichten Urteilsbegründung schrieb Richter Giancarlo Massei, während des einjährigen Verfahrens sei ein „umfassendes und solides Bild“ der Tat entstanden. In der Beweisführung habe es „keine Lücken oder Unregelmäßigkeiten“ gegeben.

Die 21-jährige Britin war halbnackt und mit durchschnittener Kehle in der Wohnung gefunden worden, die sie gemeinsam mit Knox und zwei Italienerinnen in der Universitätsstadt Perugia bewohnte. Laut Anklage wurde sie getötet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen. Knox und Sollecito sollen unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen Kercher erstochen haben, während sie von einer Abendbekanntschaft der beiden, Rudy Guede, festgehalten wurde. Ein Berufungsgericht in Perugia verringerte Ende Dezember das Strafmaß für Guede von 30 auf 16 Jahre Haft. Alle drei Verurteilten beteuern ihre Unschuld.