Deutschlands Poker-Star „Black Mamba“ musste bereits am ersten Tag ihren Hut nehmen. Boris Becker und Charlotte Roche zocken dagegen weiter.

Berlin. Beim größten Pokerturnier Deutschlands ist die Titelverteidigerin und Berliner Pokergröße Sandra Naujoks bereits am ersten Tag ausgeschieden. Nach zehn Stunden Pokerspiel musste Naujoks, die in der Szene auch als „Black Mamba“ bezeichnet wird, nach Angaben der Veranstalter Mittwochnacht den Tisch im Hyatt-Hotel am Potsdamer Platz räumen. Sie hatte ihren gesamten Einsatz verloren. Ex-Tennisprofi Boris Becker und die Moderatorin und Bestseller-Autorin Charlotte Roche (“Feuchtgebiete“) schlugen sich erfolgreich und sind weiter dabei. Roche verdoppelte sogar ihren Einsatz.

Am Dienstag und Mittwoch starteten knapp 950 Spieler in zwei Durchgängen in das sechstägige Turnier der European Poker Tour. An diesem Donnerstag gehen rund 480 Teilnehmer in ihren zweiten Tag. Der Sieger gewinnt am Sonntag eine Million Euro.

Gespielt wird jeden Tag von mittags bis etwa 1 Uhr nachts. In Berlin zahlten Teilnehmer 5000 Euro Startgeld und 300 Euro Teilnahmegebühr, dafür erhielten sie 30 000 Chips zum Spielen. Das gesamte Startgeld von rund 4,7 Millionen Euro soll nach Angaben der Veranstalter als Gewinn wieder ausgezahlt werden. Neben dem Hauptsieger erhalten bei diesem Turnier auch die nächsten rund 140 Plätze Preisgelder.

Naujoks, die in Dessau geboren wurde, gilt als Star der deutschen Pokerszene. Sie zog 2006 nach Berlin und begann, Poker zu spielen. 2008 wurde sie Europameisterin, im März 2009 gewann sie das deutsche Turnier der European Poker Tour, damals noch in Dortmund, gegen 670 Gegner aus 43 Ländern. Naujoks kassierte 917 000 Euro. Für Boris Becker, der sich selbst auch als Pokerprofi bezeichnet, ist es das erste Turnier in Deutschland.

Die European Tour gilt als größte Pokerturnier-Serie hinter vergleichbaren Wettkämpfen in den USA. Größte Turniere in Europa sind in London und Monte Carlo.