Müller, Klose und Özil trafen beim verdienten 3:0-Sieg der DFB-Elf. Die Gäste wirkten perplex ob des tollen Auftritts der Deutschen.

Deutschland - Niederlande 3:0

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90. Minute: Schlusspfiff!

84. Minute: Viele Wechsel nehmen die Struktur aus dem Spiel, das vor sich hinplätschert.

80. Minute: Das Spiel trudelt so langsam aus. Wenn ein weiteres Tor fällt, dann wohl für die Deutschen.

72. Minute: Die DFB-Elf hat wieder alles im Griff. Auch Khedira macht ein sensationelles Spiel, vor allem defensiv.

66. Minute: Tooooooor für Deutschland zum 3:0! Doppelter Doppelpass mit Klose und Özil, der Madrider muss am Ende nur noch den Fuß hinhalten. Traumfußball.

64. Minute : Nigel de Jong wird bei seiner Einwechslung mit Pfiffen empfangen.

62. Minute : Klose mit seiner nächsten Möglichkeit, nachdem er von Özil bedient wurde. Doch die Hausherren spielen ihre Angriffsversuche nicht mehr konzentriert zu Ende.

60. Minute : Löw wird etwas unruhiger. Die letzte Konsequenz ist im deutschen Defensivspiel nicht mehr vorhanden.

56. Minute: Das Spiel wird offener. Auch Neuer hat jetzt ein wenig zu tun. Doch die Deutschen setzen immer ihre Ausrufezeichen.

49. Minute: Deutschland schaltet wieder schnell um, Müller bedient Kroos. Der setzt seinen Schuss ein wenig zu hoch an.

46. Minute : Wiederanpfiff! Hummels jetzt für Badstuber in der Partie.

45. Minute: Halbzeit! Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich auf dem besten Weg, das Jahr 2011 mit einem Sieg zu beenden. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw ging im Duell mit Vizeweltmeister Niederlande mit einer verdienten 2:0-Führung in die Halbzeitpause. Thomas Müller vom Bundesliga-Tabellenführer Bayern München sorgte für das 1:0 (15.), bevor Kapitän Miroslav Klose (26.) den zweiten Treffer erzielte.

40. Minute: Konter über Özil, der mit dem Außenrist auf den mitgelaufenen Klose passt. Der rutscht in den Ball und verfehlt ihn nur ganz knapp.

36. Minute : Müller flankt perfekt, Klose trifft den Ball aus fünf Metern nicht voll mit dem Kopf. Riesenchance.

33. Minute : Müller spielt überragend, einzig Mertesacker wirkt nicht immer sicher bei den Deutschen. Die Stimmung ist hervorragend.

26. Minute: Toooooooor für die DFB-Elf zum 2:0! Wieder toll herausgespielt: Müller zieht drei Leute auf sich, Özil steht rechts frei und flankt perfekt auf Klose, der in der Luft steht und aus zwölf Metern einköpft.

26. Minute: Ecke Holland, Badstuber spingt unter dem Ball hindurch und Aogo pennt ein wenig, so dass Kuyt zum Abschluss kommt. Knapp vorbei.

20. Minute: Die Gastgeber haben jetzt klar Oberwasser. Holland muss sich oft mit Fouls helfen.

15. Minute: Tooooooooor für Deutschland! Traumhaft herausgespielt: Kroos mit einem langen Querpass auf Klose, dessen direkte Hereingabe verwandelt Müller ohne Probleme.

11. Minute : Ausgeglichene Anfangsphase. Sneijder zieht aus 18 Metern ab, der Ball zischt knapp über das Tor.

7. Minute : Snejider holt Klose rüde von den Beinen, doch der Schiri lässt die Gelbe Karte stecken. Unverständlich.

4. Minute: Mertesacker schlägt über den Ball, Huntelaar nimmt das Spielgerät auf, doch sein Schuss aus sehr spitzem Winkel stellt keine Gefahr dar.

1. Minute : Klose wird von Heitinga nur zaghaft attackiert, sein Schuss landet knapp neben dem kurzen Pfosten.

1. Minute : Klose verliert die Wahl gegen van Bommel. Anpfiff!

Vor dem Spiel: Die Teams laufen auf das Hamburger Grün und stellen sich vor dem Polizeiorchester auf, das vom Stargeiger David Garrett angeführt wird. Die Hymnen erklingen.

Vor dem Spiel: Bundestrainer Joachim Löw lässt beim letzten Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 2011 in Hamburg gegen die Niederlande erneut sein gewohntes System mit nur einem Stürmer spielen. Mario Gomez muss auf der Bank Platz nehmen, Miroslav Klose beginnt. Der Italien-Legionär hat seine Knieverletzung überwunden.

In der Viererabwehrkette vor Torwart Manuel Neuer bietet Löw Jerome Boateng, Per Mertesacker, Holger Badstuber und Dennis Aogo auf. Im defensiven Mittelfeld kommen Sami Khedira und Toni Kroos zum Einsatz. Klose soll von den offensiv ausgerichteten Thomas Müller, Mesut Özil und Lukas Podolski unterstützt werden.

Die Aufstellungen

Deutschland: 1 Neuer/Bayern München (25 Jahre/25 Länderspiele) - 20 Boateng/Bayern München (23/19) ab 65. Höwedes, 17 Mertesacker/FC Arsenal (27/79), 14 Badstuber/Bayern München (22/18) ab 46. Hummels, 4 Aogo/Hamburger SV (24/9) - 18 Kroos/Bayern München (21/24) ab 82. Rolfes, 6 Khedira/Real Madrid (24/24) ab 88. L.Bender - 13 Müller/Bayern München (22/25), 8 Özil/Real Madrid (23/30), 10 Podolski (26/95) ab 65. Götze - 11 Klose/Lazio Rom (33/113) ab 82. Reus. - Trainer: Löw

Niederlande: 1 Stekelenburg/AS Rom (29/44) - 2 van der Wiel/Ajax Amsterdam (23/29), 3 Heitinga/FC Everton (28/74), 4 Mathijsen/FC Malaga (31/78), 5 Braafheid/1899 Hoffenheim (28/10) - 6 van Bommel/AC Mailand (34/73), 8 Strootman/PSV Eindhoven (21/10) ab 64. de Jong - 7 Kuyt/FC Liverpool (31/84) ab 87. L. de Jong, 10 Sneijder/Inter Mailand (27/80) ab 87. Wijnaldum, 11 Babel/1899 Hoffenheim (24/42) - 9 Huntelaar/Schalke 04 (28/49) ab 76. Beerens. - Trainer: van Marwijk

Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)

Zuschauer : 51.500 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Müller (15.) , 2:0 Klose (26.) , 3:0 Özil (66.)

Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)

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Unter Löw als Bundestrainer hat auch der Ball Spaß

Auf die Frage des niederländischen Kollegen, wo er am 21. Juni 1988 gewesen sei, weiß selbst er keine Antwort. Also behilft sich Joachim Löw zunächst mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung: "Vermutlich war ich im Café und habe einen Espresso getrunken. Da bin ich ja relativ häufig ..." Nachdem der Bundestrainer darüber aufgeklärt worden war, dass an jenem Tag die deutsche Nationalelf das Europameisterschafts-Halbfinale in Hamburg mit 1:2 gegen die Niederlande verloren hatte, korrigierte er sich: "Dann habe ich den Espresso zu Hause getrunken. Es könnte aber auch ein Glas Rotwein gewesen sein."

Keine Frage: Die Laune des 51-Jährigen vor dem heutigen Test gegen die Niederlande hätte nicht besser sein können. Löw begann die offizielle Presserunde in den Räumen von Sponsor Beiersdorf sogar mit einer Analyse des einstündigen Kleinfeldspiels am Sonntag gegen eine Auswahl von Nationalmannschafts-Reportern, das er mit seinem Betreuerteam 23:18 gewinnen konnte. "Eine so nicht zu erwartende Leistung", attestierte er den Journalisten und wählte seinen üblichen Duktus, als er beim Gegner "leichte Ansätze einer Dreierkette" erkannte.

Weitaus weniger redselig war Löw indes, als die Rede auf sein persönliches Jubiläumsspiel kam. Dass er in der HSV-Arena zum 75. Mal die Nationalmannschaft als Cheftrainer betreut, bedeute ihm nichts und beschäftige ihn nicht, erklärte er knapp. Man nahm es ihm ab, dabei lohnt sich ein Blick auf die Zahlen durchaus, um das Prinzip Löw zu durchschauen, der mit durchschnittlich 2,24 Punkten (51 Siege, 13 Remis, zehn Niederlagen) die beste Bilanz aller Nationaltrainer aufweist.

Dass 50 von insgesamt 75 eingesetzten Spielern unter seiner Führung debütierten, beweist seinen stetigen Drang nach Erneuerung und Entwicklung. Gerade die permanente Veränderung hat erst den konstant hochwertigen Fußball ermöglicht. Das noch einmal mit Akteuren wie Götze, Kroos, Schürrle oder Hummels verjüngte Team ist deshalb keine zufällige Ansammlung von Fußballern. Löw hat eine klare Vision, wie er agieren lassen will, erstellt einen Plan und sucht dann nach dem geeigneten Personal. Über die Aussortierten wie Ballack, Frings, Kuranyi, aber auch Trochowski oder Westermann eine Liste zu führen würde sich inzwischen ebenfalls lohnen.

Bezogen auf die EM 2012 heißt dies, seine Mannschaft spielerisch, technisch und taktisch wieder einen Tick besser zu machen, um gegen die Mitfavoriten Spanien, die Niederlande oder Frankreich um den Titel streiten zu können. "Offensive", "Dominanz" und "Flexibilität", das sind Wörter, die der Systemtrainer Löw gerne benutzt. In diesen Momenten wird seine Stimme lauter und glasklar, sein badischer Dialekt verschwindet. Fast ähnelt er einem Professor an der Universität, der seinen Worten noch mehr Ausdruck verleiht, indem er Kunstpausen zwischen zwei Silben eines Wortes legt.

Was Löw sagt, ist Gesetz in Fußball-Deutschland, er hat alles unter Kontrolle, seine Macht ist so groß wie nie. Und das, obwohl es ihm weder als Co-Trainer unter Jürgen Klinsmann noch als Verantwortlichem bei der EM 2008 und der WM 2010 gelungen ist, einen Pokal zu erringen. Wenn heute Deutschland auf die Niederlande, die womöglich auf den leicht angeschlagenen Wesley Sneijder verzichten müssen, trifft, wird nicht mehr wie früher das Duell ungelenker Kraftprotz gegen verschwenderische Eleganz ausgetragen. Löw hat dem Land die Schönheit des Spiels wiedergegeben, sogar der Ball hat wieder Spaß beim DFB-Team.

Was den obersten deutschen Fußballlehrer auszeichnet, ist, sich auch im Erfolg immer wieder zu hinterfragen und sich Inspiration bei anderen Nationen zu holen. Dem Mann, dem ein "4:2 oder ein 3:3 lieber ist als ein 0:0 oder 1:0" (Löw), geht es darum, für seine Spieler ein Gebilde zu konstruieren, in dem diese ihre kreativen Fähigkeiten ausspielen können. Deshalb ist für ihn die taktische Ausrichtung fast noch entscheidender als das System. Erst dann, wenn ein Fußballer dieses Vorhaben umsetzt, kann nach seinem Verständnis eine EM spielerisch gewonnen werden. "Es war massiv nötig umzudenken", gab Löw am Ende dann doch zu, wie groß die Einschnitte in seiner Amtszeit waren, die in eine neue Fußballkultur mündeten, deren Schönheit aber ein Nebenprodukt ist. Einer wie Löw denkt an Effizienz. Schließlich will er am 1. Juli 2012 nicht mit einem Glas Rotwein zu Hause sitzen.