Der Uni-Alltag wird von Außenstehenden zuweilen als "leichte Sache" angesehen. Wir würden spät ins Bett gehen und entsprechend spät aufstehen. In unseren Zimmern sehe es aus wie auf dem Recyclinghof. Überhaupt würden wir kommen und gehen, wann wir wollen. Stimmt aber nicht!

Klar, wenn der Prof sein Produkt mal wieder nicht überzeugend rüberbringt, verlässt man schon mal etwas früher die Vorlesung. Wir wollen hier mal nicht von Flucht sprechen.

Nein, Studiengebühren, verkürzte Studienzeiten und Strafgebühren für längeres Studieren rauben einem de facto jede Chance, übers Herumtrödeln auch nur nachzudenken. Da lautet die Devise eher: Lieber gar nicht nachdenken, sondern funktionieren und so viel schaffen wie möglich. Dabei bleiben sogar manch schöne Dinge gänzlich auf der Strecke. Vor allem Studienanfänger fühlen sich oft wie Getriebene. Zum Glück bekommt man aber nach einer gewissen Zeit mit, dass die anderen auch nur mit Wasser kochen - und sieht die Dinge dann nicht mehr gar so eng.

Ziemlich schnell wird klar: Wenn man mal ein paar Tage später eine Hausarbeit abgibt, als gefordert, kommt man mit ein paar schönen Soft Skills aus jeder bedrohlichen Situation wieder heraus.

Routine und Ruhe sind eben überall das A und O.

Da lobe ich mir doch die Universität, die uns auch das tagtäglich lehrt.

Täglich in der Lüneburger Rundschau: Die Kolumne "Campus inside"

Sebastian Szrubarski studiert Wirtschaftswissenschaften an der Uni Lüneburg.