So ertönt regelmäßig eine elektronische Stimme aus den Boxen des Metronom, sobald ich mich der kleinen geliebten Hansestadt Lüneburg nähere. Geliebt! Jawohl, es ist Liebe!

Ich könnte mir kein schöneres Plätzchen zum Studieren vorstellen! Schon jetzt hege ich Tagträume, wie ich in ein bis zwei Jahrzehnten mit Mann, Kind und Kegel über das Altstadt-Pflaster schlendere und eine Kamelle nach der anderen aus meiner wilden Studentenzeit herausposaune. Bis alle nur noch genervt von Muttili (das bin dann ich) sind. Insgeheim wünschen sie sich jedoch genauso eine Uni-Zeit!

Gänzlich unmöglich wird es mir allem Anschein aber bleiben, mein angefreundetes Hamburg-Volk mit meinem wirklich großen Eros zu infizieren. Wann immer ich sie nach "Lüni" - so nenne ich unser bezauberndes Örtchen liebevoll - einlade, geht in Hamburg die coolere Party ab! Oder es wird abgelehnt, weil man aus unserem "Kaff so beschissen wieder rauskommt". (Dies ein Hinweis an die Metronom-AG.)

Neulich passierte es dann doch, zwei Freundinnen aus HH standen vor der Tür. Die einmalige Chance, sie aktiv und live davon zu überzeugen, dass "Lüni" eine Weltstadt ist! Es ereignete sich folgendes: Stadtspaziergang. Ich treffe Leute. Das passiert überall. Eine Minute später die nächsten. Das kommt auch in Hamburg vor. Als uns jedoch in zehn Minuten zehn Leute begrüßt hatten, war mein ehrgeiziges Vorhaben gescheitert: Meine Studentenstadt wurde zum Kaff erklärt.

Als mich eine der beiden wieder besucht, will ich ihr den Weg vom Bahnhof zu mir erklären. Sie: "Ach, ich frag einfach Passanten, wo Lisa wohnt..." Womöglich hätte sie damit sogar Erfolg gehabt. Thats "Lüni"!