Spätestens seitdem uns der Schoko-Mann vom strategisch geschickt platzierten Extratisch neben der Supermarktkasse wieder milde unverbindlich zulächelt, wissen wir: Weihnachten steht vor der Tür!

Und ich habe in diesem Jahr einen besonderen Wunsch: Ich wünsche mir eine Welt ohne Autos. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie die aussehen könnte? Zuallererst: Ruhig. Kein 24-stündig präsentes "Grundrauschen" der nahen Autobahn im Ohr; kein Schreien an der Verkehrskreuzung; keine "lauten Wohngegenden"; einfach: Stille - überall.

Des weiteren: Gesundheit. Weniger Asthma, weniger Allergien, mehr Sauerstoff für alle durch weniger Waldsterben; allein in Deutschland 5000 weniger Verkehrstote pro Jahr (unnatürliche Todesursache Nr.1!).

Nicht zu vergessen: Stressreduktion. Keine Rushhours, kein Brüten mit nassem Rücken bei Sommerhitze auf der Autobahn mit drängelndem Hintermann, kein Rüffel wegen Zuspätkommens im Job - wenn die Bahn sich verspätet, wer kann etwas dafür?

Die Menschen würden gelassener werden. Sie könnten einen Teil der auf ihnen lastenden Verantwortung abgeben. Mehr freie Zeit ergäbe sich - Zeit zum Nachdenken, Zeit für Muße.

Na, wie wäre das? Und es ginge nicht einmal allein um unser Bürgerwohl - den Staat würde dieses Modell ebenfalls entlasten: Die riesigen Summen für Straßeninstandhaltung etc. könnte dieser dann für die Rückübernahme des zunehmend privatisierten Nah- und Fernverkehrs verwenden. Und das Bus-/Bahnfahren endlich für jedermann/frau zugänglich, sprich kostengünstig, gestalten.

Lieber Weihnachtsmann, das wäre so schön!

Maike Strietholt studiert Angewandte Kulturwissenschaften an der Uni Lüneburg.

Täglich in der Lüneburger Rundschau: Die Kolumne "Campus inside"