Wer dieser Tage mit einer Erkältung durch die Gegend läuft, wird von seinem Umfeld argwöhnisch bis reserviert beobachtet.

Es könnte ja schließlich die Schweinegrippe sein, denn in Lüneburg sind die ersten Fälle der rosa Influenza ja bereits vor Monaten bekannt geworden und die bevorstehende nasse Jahreszeit lässt schon vergessen geglaubte Ängste wieder aufleben.

Auch mich hat es vor nicht allzu langer Zeit erwischt. Nachdem ich die Erkältung nicht loswurde, wurde ich doch etwas skeptisch: was ist, wenn es die Schweinegrippe ist? Ach, wo soll ich mir die denn geholt haben? Vielleicht doch nicht warm genug angezogen. . . Ohjeee, und schon stand mir als Hypochonder das große "P" in den Augen.

Dennoch traute ich mich nicht zum Arzt - aus Angst vor einer Quarantäne-Zwangsverordnung. Etliche Tage im Bett, ausgefallene Sporttermine und abgesagte Veranstaltungen später kroch ich dann doch reumütig zum Arzt um festzustellen, dass ich einer stinknormalen Sommergrippe auf den Leim gegangen war, die einfach noch ein bisschen bleiben wollte und sich nicht so leicht aus Kopf und Gliedern schütteln ließ, wie ich es erhofft hatte.

Manchmal frage ich mich doch, ob das Tohuwabohu um die Schweinegrippe nicht doch etwas übertrieben und alles gar nicht so dramatisch ist. Schließlich gibt es in Asien auch Swine Flu-Parties, auf die die Leute gehen, um sich bewusst anzustecken, damit sie in der zweiten und dritten Welle des Virusalarms gewappnet sind gegen mutierte Killerzellen. Was für ein Quatsch!