Was muss man gegen Ende seines Studiums in Lüneburg noch alles erleben? Nicht wegzudenkende Pfeiler des Lebens am Unicampus fallen plötzlich ein.

Ich staunte nicht schlecht, als ich auf dem Weg zum Sparkassenterminal hinter der Bibliothek - ach was, bisher sagte man "neben Aldi" - sah, dass der Unterstand für die Aldi-Einkaufswagen abgebaut war.

Ungläubig kombinierte ich weitere Indizien: Kein einziges Fahrrad war in den Ständern abgestellt, nur drei Autos standen auf dem Parkplatz und das an einem Donnerstag gegen 15 Uhr - dann der Beweis an den Schiebetüren: Aldi ist weg, umgezogen, nach Rettmer! Nicht zu fassen, dies ist ein dickes Minus für die Campus-Attraktivität. Damit nicht genug. Am Sparkassenschalter klebte ebenfalls ein neuer Hinweis: Wer nicht Kunde der Sparkasse Lüneburg ist, wird demnächst das Terminal nicht mehr nutzen dürfen.

Als Student von außerhalb falle ich tatsächlich unter diese Kategorie, und fühlte mich langsam von allen guten Geistern verlassen. Will Lüneburg mich loswerden? Erwähnte ich schon, dass außerdem in meiner letzten Woche im Studentenwohnheim Wäsche, die auf dem Dachboden trocknen sollte, sowie Topfpflanzen vor der WG-Tür weggeklaut wurden? Beides ist in all den Jahren zuvor nicht passiert. Ein Gutes haben diese Vorfälle jedoch gemeinsam: Der Abschied von der schönsten Stadt der Welt wird mir durch sie etwas leichter gemacht.