Lieber Mensa-Mann, ich bin es wieder! Du bist immer noch nicht zurück und die Situation hier nimmt dramatische bis skurrile Züge an... Inzwischen habe ich erfahren, dass Du ja sogar der Chef von dem Laden bist!

Ich finde, es wird Zeit, dass Du wieder kommst und das unfreundliche Gegrummel Deiner Kolleginnen (ich sag ja, die vermissen Dich auch!) durch Dein Lächeln und Deine Freundlichkeit ersetzt!

Gestern war die Stimmung so kalt, wie mein Milchreis neulich: Erst hat mir die Essensausgeberin die Paprikasauce, die ich nicht wollte, über meine Stärkebeilage gegossen, dann so pampig wie eine Portion Kartoffelpüree reagiert, als ich wiederholte, dass ich doch bittschön auch noch etwas Gemüsebeilage auf meinen Teller haben wolle. Und an der Kasse folgte auf ein freundliches "Hallo" meinerseits nur der Befehl: "Karte auflegen!"

Ok, ich will ja nicht petzen, aber irgendwo muss der Unmut ja hin, wenn ich ihn nicht mit meinem gekühlten Malzbier herunterschlucken will!

Ich finde das alles wirklich sehr, sehr schade! Eigentlich bin ich gerne bei Euch in der Mensa, erfreue mich an Ritualen wie: "Wenn Sie fertig sind, erst das Geschirr abgeben!" oder "Kommen Sie hier rüber auch!" Und freue mich jeden Morgen, wenn mir der Duft von frischem Kaffee aus dem Automaten in die Nase steigt! Es könnte ja so schön sein!

Sabine Arendt studiert Angewandte Kulturwissenschaften an der Uni Lüneburg.

Täglich in der Lüneburger Rundschau: Die Kolumne "Campus inside"