Es ist ein Gemeinplatz, dass jeder Mensch Rituale benötigt. Einige verlassen beispielsweise ihre Wohnung immer mit dem linken Fuß zuerst, andere trinken jeden Abend grünen Tee.

Viele Studenten, so auch ich, schauen jeden Sonntagabend den Tatort im Fernsehen. Nicht fehlen darf dabei das Mörder-Raten. Die Regel ist einfach: Wer als erster den Mörder genannt hat, hat gewonnen.

Leider müssen alle Lüneburger Studenten immer die Täter in anderen Städten erraten. Ich fordere hiermit Gerechtigkeit und einen eigenen Tatort für Lüneburg. Natürlich weiß ich, dass Charlotte Lindholm gelegentlich von Hannover nach Lüneburg fährt und hier auch schon ermittelt hat. Ich möchte aber eine eigene Kommissarin für Lüneburg. Das Büro der Kommissarin wäre natürlich am Sande. Vor der Tür stünde ihr Hollandrad. Ich weiß das alle anderen Kommissare immer mit dem Auto fahren, aber in Lüneburg ist man mit einem Fahrrad einfach besser unterwegs.

Die Lüneburger Kommissarin könnte ihren ersten Mordfall auf dem Campus klären. Hierzu müsste sie, als Studentin getarnt, verdeckt ermitteln. Sie würde Vorlesungen besuchen und Referate halten, in der Mensa essen und in der Bibliothek an falsch einsortierten Büchern verzweifeln. Sie würde sich auf dem Campus gut einleben und vielleicht wird sie auch zum kollektiven Tatort-Gucken in eine WG eingeladen. Wenn sie in meine WG käme, würden wir den Mörder für sie raten. Die Kommissarin müsste dann nur noch auf die Straße gehen und den Täter festnehmen.