Um Missverständnissen vorzubeugen: Ein Lehrberuf ist der Buchhalter nicht. Wer aber mindestens einen Realschulabschluss sowie eine kaufmännische Ausbildung in Handel oder Industrie mit Schwerpunkt Rechnungswesen aufweist, hat durchaus die Chance, in den relativ krisensicheren Job hineinzuwachsen.

Für die Anstellung als Jungbuchhalter sind keine zusätzlichen Prüfungen oder Ausbildungen nötig - man geht davon aus, dass der Nachwuchs seine fachlichen Kenntnisse durch die Praxis erwirbt. Allerdings sehen die Personalchefs es gern, wenn man sich weiterbildet und ein oder zwei gängige Fremdsprachen beherrscht.

Kathrin Jarcke, Personalreferentin Recruitment Finance und Controlling bei Otto, räumt mit dem verstaubten Image des Buchhalters auf: "Die komplexen Zusammenhänge im Unternehmen fordern vom Buchhalter längst, dass er ausgesprochen flexibel agiert und reagiert. Und dass er über den Tellerrand seines Aufgabengebiets hinausschaut."

Da der Buchhalter Rechnungen verbucht und kaufmännische Statistiken erstellt, sollte er keine Scheu vor EDV haben und auf alle Fälle Zahlen lieben. "Genauigkeit, Zuverlässigkeit und selbstständiges Arbeiten sind ebenfalls gute Eigenschaften", sagt Jarcke. Dann steht auch einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit dem Controlling oder dem Miterstellen von Jahresabschlüssen nichts mehr im Weg - beides gute Vorbereitungen für den nächsten Karriereschritt: der Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter. Und wer sich dann noch Kenntnisse in der internationalen Rechnungslegung aneignet, wird von großen Unternehmen gesucht. Dementsprechend steigt auch das Einkommen, denn das richtet sich, so Jarcke, nach "Aufgabengebiet, Verantwortung und hierarchischer Position."