"Unsere Industriekaufleute sind das Bindeglied zwischen der Produktion und dem Verkauf", sagt Ute Harkensee, Ausbildungsleiterin bei Lehmann Voss & Co. Das Hamburger Unternehmen stellt unter anderem chemische und mineralische Erzeugnisse für die weiterverarbeitende Industrie her. Dazu gehören zum Beispiel Granulate und Kautschuk.

Großen Wert legt man darauf, dass die Industriekaufleute alle Produktionsabläufe in der Firma genau kennen. "Unsere Azubis stehen während ihrer Ausbildung schon mal selbst an einem Extruder (Granulatmaschine)." Oder sie berechnen mit dem Schichtführer, wie lange die Umrüstung einer Anlage für den nächsten Auftrag dauert. So viel Praxisnähe hat ihren Grund. Gut ausgebildete Industriekaufleute arbeiten zwar im Büro, aber sie sind dabei für alles zuständig, was mit dem hergestellten Produkt zu tun hat: Sie bestellen Rohstoffe und verwalten das Lager. Auch Überwachung und Steuerung der Produktion gehört zu ihrer Arbeit.

Außerdem ermitteln sie, wie viel Personal man für Aufträge braucht, und erstellen Dienstpläne. Außerdem kalkulieren sie Preislisten und Kundenbestellungen, wickeln den Zahlungsverkehr ab und machen die Buchführung. Zudem kümmern sie sich um die Werbung und das Marketing. Kurz: Langweilig wird es ihnen nie.

"Weil man in diesem Beruf derart unterschiedliche Aufgabengebiete hat, sollten Azubis Zusammenhänge schnell erkennen und aktiv im Team mitarbeiten", sagt Harkensee. Arbeiten sie in großen Firmen, spezialisieren sich die Industriekaufleute meist auf ein oder zwei Fachgebiete. Und mit einer Weiterbildung zum Fachkaufmann, Industriefachwirt oder Betriebswirt steht einer weiteren Karriere nichts im Weg.