Die Integrationsbeauftragte der Regierung sagte dem Hamburger Abendblatt: „Mehr Lehrer, mehr Schulsozialarbeiter, mehr Ganztagsschulen.“

Hamburg/Berlin. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Maria Böhmer (CDU), hat die ersten Meldungen zur PISA-Studie als einen „Weckruf für die Bundesländer“ bezeichnet. Im Hamburger Abendblatt (Dienstag-Ausgabe) forderte Böhmer die Länder auf, eine nationale Bildungsoffensive für junge Migranten umzusetzen. „Die Förderung junger Migranten muss deutlich verstärkt werden“, sagte Böhmer. Bildungserfolg und die Chance auf den sozialen Aufstieg dürften in Deutschland nicht weiter von der Herkunft abhängig sein.

Die Integrationsbeauftragte betonte: „Die Länder sind nun gefordert, mit Hochdruck eine nationale Bildungsoffensive für junge Migranten umzusetzen. Schulen mit einem hohen Migrantenanteil benötigten mehr Lehrer, mehr Schulsozialarbeiter sowie mehr Zeit – also mehr Ganztagsschulen.“ Zudem müsse die Elternarbeit verstärkt werden. Im Nationalen Integrationsplan hätten die Länder zugesagt, solche Schulen intensiver zu unterstützen, mahnte die CDU-Politikerin. „Diese Zusage darf kein bloßes Lippenbekenntnis sein. Die Länder müssen Tempo und Intensität ihrer Maßnahmen deutlich erhöhen.“ Böhmer sagte weiter: „Junge Migranten dürfen nicht die Verlierer von PISA sein.“

Nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ belegt auch die neueste PISA-Studie, dass der Bildungserfolg in Deutschland immer noch sehr stark von der sozialen Herkunft abhängt. In kaum einem anderen Land der Welt sei die Leistung der Schüler so eng an das Bildungsniveau der Eltern gekoppelt. Für die Studie, die am Dienstag vorgestellt wird, waren weltweit fast eine halbe Million Schüler auf ihre Kompetenzen im Lesen, Rechnen und in Naturwissenschaften getestet worden. Dabei hätten sich deutsche Schüler insgesamt nur marginal verbessert, berichtet die Zeitung. Entgegen anders lautender Medienberichte vom Wochenende bewegten sich die Punktzuwächse bei PISA 2009 im Vergleich zur Studie von 2006 im statistisch kaum relevanten Bereich.