Die amerikanische Elite-Truppe ist auf den Diktator angesetzt.

Washington. Wenn man Informanten aus dem engsten Beraterkreis von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld glauben darf, soll Saddam Hussein gleich in der ersten Phase des Krieges im Irak getötet werden. Nach Geheimplänen sollen Mitglieder der "Delta Force", der legendären, 360 Mann starken Elite-Einheit der US-Armee, die Operation leiten. Sie sollen angeblich, ausgerüstet mit Hightech-Waffen, Nachtsichtgeräten und Laptop-Computern, von Black-Hawk-Helikoptern am Stadtrand von Bagdad abgesetzt werden und dann gezielt Paläste und Behausungen stürmen, in denen Saddam vermutet wird. Der Informant sagt: "Wir gehen davon aus, dass es heftigen Widerstand geben wird und dass wir selbst auch Opfer zu beklagen haben werden." Die "Delta Force", deren Existenz noch heute offiziell vom Pentagon geleugnet wird, hat seit Monaten rund um die Uhr gemeinsam mit dem US-Geheimdienst CIA und Spezialeinheiten in Jordanien für ihre Mission trainiert. Viele von ihnen befinden sich bereits seit Wochen im Irak und teilweise sogar in der Hauptstadt Bagdad. Die Amerikaner sind sich im Klaren darüber, dass diese Mission leichter gesagt als getan ist, da Saddam aus Angst vor Attentaten schon seit Jahren kaum zwei Nächte im gleichen Bett schläft und ständig seinen Aufenthaltsort wechselt. Im Pentagon und bei der CIA ist man jedoch zuversichtlich, dass es mit Hilfe von sechs Spionagesatelliten, zwei anderen Satelliten und einem Aufklärer RC-135 Rivet Joint gelingt, Saddam ausfindig zu machen. Im ersten Golfkrieg 1991 gelang das nicht, obwohl 260 "leadership targets" (Führungs-Ziele) bombardiert wurden. Alle Mitglieder der "Delta Force" tragen Fotos von Saddam, seiner Familie und führenden Mitgliedern seiner Partei, Regierung und Militärs bei sich, die auf der "Wunschliste" der USA stehen. Wenngleich es noch ein gültiges US-Gesetz gibt, das es verbietet, ausländische Staatschefs zu töten, sehen sich die Vereinigten Staaten nicht daran gebunden. Begründung: "Im Krieg gelten diese Gesetze nicht und außerdem handelt es sich um Selbstverteidigung." Inoffiziell ist im Weißen Haus auch zu hören, dass US-Präsident George W. Bush in diesem Fall keine Gefangenen machen will, um sein Land bei anschließenden Kriegsverbrecher-Prozessen nicht zusätzlicher Terrorgefahr auszusetzen. Im Pentagon hat man keinen Zweifel am Erfolg der Operation. Ein hoher Beamter sagt: "Wir gehen davon aus, Saddam innerhalb weniger Tage zu töten."