Der beliebte TV-Moderator Reinhold Beckmann zum Tode von Loki Schmidt. Beckmann war erst vor fünf Wochen noch bei ihr zu Hause.

Hamburg. Ich war vor fünf Wochen zuletzt bei Loki Schmidt zu Hause im Neubergerweg in Langenhorn. Das ist nur wenige Tage vor ihrem Sturz. Sie hatte noch so viele Pläne. Sie erzählte mir von ihrem neuen Buch und wollte im November zu mir in die Sendung kommen. Ich hatte mich gefreut, in welch stabiler Verfassung sie war.


Für mich waren die langen Gespräche mit Loki Schmidt immer auch ein Stück Geschichtsunterricht. Sie hat ja fast ein Jahrhundert gelebt und konnte unglaublich spannend erzählen. Ich mochte ihren ganz eigenen Humor. Und ihr Engagement für die Natur und die Pflanzen. Man muss sich einmal klar machen, dass sie sich bereits für die Umwelt eingesetzt hat, als von den Grünen noch gar keine Rede war. Außerdem wird mir die außerordentliche Gastfreundschaft der Familie Schmidt immer in Erinnerung bleiben. Wie liebevoll man da jedes Mal empfangen wurde.

Und wenn man mit Loki Schmidt in die Stadt gefahren ist, war das immer ein Ereignis. Sie war wirklich in den Herzen der Menschen zu Hause. Man kann sagen, die Hamburger lagen ihr zu Füßen. Sie wurde geliebt. Und das hatte auch damit zu tun, dass sie eine eigenständige Person war, die zwar das Wort Emanzipation nicht mochte, aber ein völlig selbstbestimmtes Leben führte und niemals nur die Frau an der Seite des Kanzlers Helmut Schmidt war. Hamburg wird Loki vermissen.