Das Museum im Botanischen Garten in Klein Flottbek ist ihr gewidmet

Klein Flottbek. In dem blau gefliesten Gebäude im Botanischen Garten ist es ruhig an diesem Nachmittag. Nur wenige Besucher haben bei dem regnerischen Wetter den Weg in das Loki-Schmidt-Haus in Klein Flottbek gefunden. Doch die Nachricht über den Tod der Namensgeberin ist schon angekommen. Die Leiterin Petra Schwarz ist tief betroffen, denn: "Ich habe vorhin den Mitarbeitern noch einen Brief von Helmut Schmidt vorgelesen, in dem er uns schrieb, dass sich Loki auf dem Weg der Besserung befindet."

Auch für Anna Katharina Baulmann ist die Todesnachricht bestürzend. Die junge Frau aus dem Sauerland ist mit ihren Töchtern und ihrem Mann zu Besuch in Hamburg. Sowohl sie als auch ihr Mann Michael Fries hatten eine Zeit lang hier gelebt und kommen regelmäßig in die Hansestadt. "Loki und Helmut Schmidt haben eine richtige Renaissance erlebt in den letzten Jahren", sagt die vierfache Mutter. "Sie waren sehr integer", fügt ihr Mann hinzu.

Im Loki-Schmidt-Haus, einem Museum für Nutzpflanzen, ist ein Bereich im Erdgeschoss der Namenspatronin gewidmet. "Sie hat nie Biologie studiert, aber sie hat sich in späteren Jahren derartig eingearbeitet, dass sie jederzeit mit Spezialisten auf einem Niveau war", sagt Reinhard Lieberei, Professor für Nutzpflanzenbiologie an der Universität Hamburg, der gemeinsam mit Petra Schwarz das Buch "Loki Schmidt - Forscherin und Botschafterin für die Natur" geschrieben hat.

Lieberei erinnert an die Vorreiterrolle der Naturschützerin: "Sie hat sich für die Natur eingesetzt, als es noch keine Grünen und kein Bundesumweltministerium gab." Sie habe Gleichgesinnte um sich geschart. "Durch ihr persönliches Engagement hat sie andere begeistert", sagt Lieberei. Und leise fügt er hinzu: "Durch ihren Tod entsteht ein großes Loch."