Stimmen von Amtsträgern, Weggefährten und engen Freunden

Hamburg. Ole von Beust, Altbürgermeister:

Für viele Hamburger war Loki Schmidt wie eine Mutter der Stadt. Sie war liebevoll und augenzwinkernd belehrend. Sie strahlte Güte und Herzenswärme aus. Darüber hinaus war sie ausgesprochen humorvoll. Für sie hat Parteizugehörigkeit nie eine Rolle gespielt, sondern Haltung und Charakter eines Menschen. Loki Schmidt ist Hamburger Ehrenbürgerin geworden, weil sie nie nur die Frau an der Seite Helmut Schmidts war. Sie war eine eigenständige Frau, die während des Zweiten Weltkriegs durchgehalten hat und danach mit Zähigkeit und Idealismus Hamburg wieder mit aufgebaut hat.

Olaf Scholz, SPD-Landesvorsitzender:

Eine bewundernswerte und starke Frau ist von uns gegangen. Mit Loki Schmidt verliert Hamburg eine großartige Persönlichkeit und Ehrenbürgerin, die auch international hohes Ansehen besitzt. Die Hamburgerinnen und Hamburger kennen sie als engagierte Pädagogin, Naturschützerin und Autorin. Für ihre Verdienste um den Naturschutz erhielt sie eine Vielzahl von Preisen und Ehrungen. Die SPD hat Loki Schmidt von ganzem Herzen geliebt. Wir trauern mit Helmut Schmidt.

Jens Kerstan, Vorsitzender der GAL-Bürgerschaftsfraktion:

Ich bin traurig über den Tod unserer Ehrenbürgerin Loki Schmidt. Sie wird uns als eine charakterstarke, warmherzige und engagierte Hamburgerin in Erinnerung bleiben. Ich finde es beeindruckend, wie sie sich für ihre Herzensangelegenheit - den Schutz der Natur - eingesetzt hat. Seit Jahrzehnten engagierte sich Loki Schmidt mit Tatkraft und Enthusiasmus dafür, ihren Mitmenschen die Schönheit und die Bedeutung von Natur und Pflanzen zu vermitteln. Das ist ihr in bemerkenswerter Weise gelungen. Dabei ist sie, ganz Hanseatin, immer bewundernswert bescheiden geblieben.

Sigmar Gabriel, SPD-Vorsitzender:

Die Nachricht von ihrem Tod bewegt uns alle sehr. Loki Schmidt war eine außergewöhnliche, eigenständige Persönlichkeit. Als Gattin des Bundeskanzlers hat sie mit ihrer unangestrengten Noblesse die Herzen der Menschen im In- und Ausland gewonnen.

Martin Willich, Vorsitzender der Geschäftsführung Studio Hamburg:

Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten Helmut und Susanne Schmidt. Möge der Herrgott ihnen die Kraft geben, diesen Verlust zu tragen. Wie ganz Hamburg trauern meine Frau und ich mit ihnen um eine großartige Frau und einen warmherzigen Menschen. Loki wird uns und Hamburg fehlen.

Michael Lang, Intendant der Komödie Winterhuder Fährhaus:

Ein Stuhl in der ersten Reihe wird beim kommenden Neujahrspunsch frei bleiben. Loki Schmidt wird diesmal fehlen, was sehr selten vorgekommen ist. Gemeinsam mit ihrem Mann, Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt, besuchte sie über 20 Jahre lang den von Rolf Mares begründeten und von Eberhard Möbius mit kritisch-fröhlichen Worten gewürzten Jahresauftakt in der Komödie Winterhuder Fährhaus. "Entschuldigt", würde die frühere Lehrerin dieses Mal schreiben. Doch nun wird es für immer sein. Sie hat ihre letzte Reise angetreten, der liebe Gott hat sie zu sich geholt. Unfassbar für uns.

Theo Sommer, ehemaliger Herausgeber "Die Zeit":

Sie war eine stolze, bescheidene und vor allem kluge Frau, die ich vor etwa 40 Jahren kennengelernt habe.

Georg Winter, Gründer des Hauses der Zukunft:

Loki Schmidt war meine erste Klassenlehrerin. Sie unterrichtete damals in der Schule Hirtenweg in Othmarschen. Wir gingen mit unseren Pflanzen genauso gut um wie sie mit uns Kindern. Ihr Vorbild wirkte auf uns Kinder dann ein Leben lang.

Justus Frantz:

Sie war eine Frau voller Herzensgüte, gleichzeitig von großem Wissensniveau und Verstand, die einen Gesprächspartner aber nie ihre Überlegenheit fühlen ließ. Für Helmut wird das jetzt sehr schwer. Sie war auch meine Komplizin, die 1980 dafür sorgte, dass die Einspielung des Mozart-Konzerts für drei Klaviere mit dem deutschen Bundeskanzler zustande kam. Nachdem wir uns über die Idee unterhalten hatten, kamen die beiden in meine Wohnung. Wir tranken Tee, Helmut Schmidt übte seinen Part, der ihm nicht sehr schwerfiel. Ich fragte Loki, ob sie denn schon Tickets nach London hätten, weil dort die Aufnahme stattfinden sollte. Ihr Mann meinte zunächst, er würde das nicht machen, wir seien doch alle verrückt geworden. Doch sie hat ihn davon überzeugt: Es sei etwas ganz Wichtiges, dass ein Politiker aus Deutschland Mozart spielt und nicht mit dem Säbel rasselt.

Peter Schulz, Altbürgermeister:

Eine große Frau ist von uns gegangen - eine großartige Lehrerin, Forscherin, Naturschützerin; eine Hamburgerin mit allen Tugenden und Stärken, wie wir alle sie uns von Hamburgern wünschen, - und ein wichtiges Stück von Helmut Schmidt. Ohne Loki war der in der Welt aktive Politiker Helmut Schmidt nicht denkbar; und er hat das immer gewusst. Loki war auch "First Lady". Aber es gab wohl niemanden vor ihr - und es wird wohl niemanden nach ihr geben -, die diese Äußerlichkeit mit so viel Menschlichkeit, Festigkeit und Klugheit füllte, sie weit über das Protokollarische hinaushob. Loki hat - allein und mit Helmut - das, was gut ist an Deutschland, in der Welt vertreten; sie hat unserem Land Freunde erworben. Wir alle sind stolz und dankbar .

Uwe Seeler:

Wir kannten uns ganz gut, und immer, wenn wir uns auf Veranstaltungen oder im Rathaus getroffen haben, stimmte sofort die Chemie zwischen uns beiden. Wahrscheinlich, weil wir beide Ur-Hamburger sind. Sie war eine ganz tolle Frau, vor der ich eine große Hochachtung habe. Mit ihrer herzlichen Art hatte sie einen sehr positiven Einfluss auf die Menschen. Ich möchte ihrem Mann Helmut mein Beileid aussprechen. Ich hatte mir so gewünscht, dass sie sich nach der Operation wieder erholt. Hamburg ist ärmer geworden.

Propst Jürgen F. Bollmann, Bischofsvertreter im Sprengel Hamburg und Lübeck:

Loki Schmidt war lebensklug und protestantisch nüchtern. Trotz ihrer großen Prominenz ist sie mit dem Herzen immer bei den Menschen geblieben.

Weihbischof Hans-Jochen Jaschke:

Kaum vorstellbar, dass wir jetzt Helmut ohne Loki sehen werden. Aber Loki Schmidt bleibt. Sie bleibt die starke Persönlichkeit, die Anwältin der Natur, die kluge und bescheidene Frau.

Jürgen Flimm, ehemaliger Intendant des Thalia-Theaters:

Als Boy Gobert das Thalia verließ, setzte sie ihm zum Abschied einen Lorbeerkranz auf. Das fand ich ganz rührend. Und als ich vom Thalia ging, hatte sie für das Abschiedsheft einen Lorbeerkranz gezeichnet und darunter geschrieben: Vielen Dank, Ihre Loki. Das fand ich ganz süß.