Die Landesunfallkasse verlangt Prallschutzwände für den Schulsport im BGZ. Die Sicht von den Tribünen wird dadurch eingeschränkt.

Neugraben. Endspurt am Torfstecherweg, Am Johannisland und Gösselweide. Auf dem fast 3,3 Hektar großen Gelände nördlich des S-Bahnhofs Neugraben und des P+R-Hauses steht der 27,4 Millionen Euro teure Gebäudekomplex namens Bildungs- und Gemeinschaftszentrum (BGZ) Neuwiedenthal/Neugraben nach 18-monatiger Bauzeit kurz vor der Fertigstellung.

Eingezogen und in Betrieb sind bereits die Kindertagesstätte "Cux 400" und die Hausbruch Neugrabener Turnerschaft (HNT) mit Sauna und Fitnesscenter "Fithus". Die bisherige Grundschule Quellmoor steht ebenfalls in den Startlöchern, bereitet den Umzug für voraussichtlich 12. Dezember vor und soll fortan als Ganztagsschule mit etwa 500 Kindern geführt werden.

Zum künftigen Schulbetrieb gehört auch eine große Dreifeld-Sporthalle mit 12,5 Meter Deckenhöhe und Tribünenplätzen für insgesamt gut 2000 Zuschauer. Die Bundesliga-Volleyballerinnen des Teams VT-Aurubis zählen zu den ständigen Nutzern und wollen die Halle am 3. Dezember mit einem Punktspiel der ersten Bundesliga-Volleyball-Frauen eröffnen. Dabei haben die auf Platz zehn stehenden Aurubis-Spielerinnen keinen geringeren als den Deutschen Meister aus Schwerin zu Gast. Die Volleyballerinnen wünschen, Mitte November mit dem Training in der neuen Halle beginnen zu können. Bis dahin, so hoffen alle Beteiligten, sind auch alle großen und kleinen Probleme beseitigt, die derzeit noch im Raum stehen.

In der Harburger Bezirksversammlung hatte die CDU wegen der noch ungeklärten Verhältnisse sogar einen Dringlichkeitsantrag eingereicht, der kommende Woche in der Sitzung des Hauptausschusses behandelt werden soll. Dabei geht es Prallschutzwände, die auf Anforderungen der Landesunfallkasse angebracht werden müssen, die möglicherweise wegen ihrer Höhe aber auch die Sicht von den Tribünen auf das Spielfeld behindern. Und es geht auch um einen Namen für die Sporthalle. Die Kupferhütte Aurubis hat als Sponsor des Volleyballteams den Namen "CU-Arena" vorgeschlagen. CU wäre einerseits das chemische Zeichen für Kupfer und andererseits ließe sich das englische "see you" darin ausmachen, was mit "man sieht sich" oder "Begegnung" übersetzt werden könnte. Aber Schule und Schulbehörde wollen sich als die eigentlich für den Hallenbetrieb Zuständigen selbst an der Namensgebung beteiligen.

Und Eike Christian Appeldorn und Andrea Soyka, die als Mitarbeiter der Stadtentwicklungsgesellschaft "steg" das Centermanagement übernommen haben, rufen nun zur Namensgebung für das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum auf. Gesucht wird ein griffiger und einprägsamer Name. Vorschläge können bis zum 10. November im steg-Stadtteilbüro, Neugrabener Bahnhofstraße20, auf einer Postkarte eingereicht werden. Auf ähnliche Weise war vergangenes Jahr für das BGZ im Harburger Phoenix Viertel auch der Name "Feuervogel" zu Stande gekommen. Zu gewinnen gibt es einen Monat lang gratis Training im Fithus.

Was die für den Schulsport notwendigen Prallschutzwände anbelangt, ist nach Angaben der Hamburger Finanzbehörde - sie ist für den Behördenzweig "Schulbau Hamburg" zuständig - eine Lösung gefunden worden. Sprecher Daniel Stricker: "An den Wänden, rund um die 45 mal 27 Meter große Spielfeldfläche, soll ab Hallenboden bis 1,50 Meter Höhe ein textiler Belag angebracht werden. Darüber wird ein Handlauf aus Edelstahl auf die Tribünen-Betonwände geschraubt. Bis zur Oberkante des Handlaufs, Osttribüne bis 1,85 Meter und Westtribüne bis 1,75 Meter Höhe, soll als weiterer Prallschutz durchsichtiges Kunststoffglas angebracht werden."

"Wir können uns damit arrangieren", sagt VT-Aurubis Manager Helmut von Soosten, "das ist ein Kompromiss, Volleyballsport würde ohne die Prallschutzwände auskommen. Die Nähe von Zuschauern und Spielern ist gerade das Schöne beim Volleyball. Nun werden die ersten Reihen wie beim Eishockey hinter Kunststoffglas sitzen." Horst Lüders, Präsident von VT Aurubis: "Um Kostensteigerungen beim Gesamtprojekt zu bremsen, ist leider sehr viel im Bereich der Halle eingespart worden." Eintritt zum Eröffnungsspiel: Neun Euro, ermäßigt sechs Euro.