Bezirksversammlung tagt heute um 17.30 Uhr im Rathaus

Harburg. Harburg voranbringen - Entscheidungen treffen - so lauten nicht nur die Überschriften aller Anträge der GAL Harburg zur heutigen Bezirksversammlung, die ab 17.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses ausgerichtet wird, es dürfte auch das Motto für viele andere Anliegen und Harburg-Themen sein, die es auf die Tagesordnung der Zusammenkunft geschafft haben.

So findet sich wieder einmal der Fußgängertunnel zwischen Lüneburger Straße und Seeveplatz auf dem Programm. "Enteignen und Zuschütten" fordern die Grünen einmal mehr. Der "Schmuddeltunnel" sei eine erhebliche Belastung für die Innenstadt, stehe einer positiven Entwicklung durch Business Improvement District und Citymanagement entgegen.

Es sieht nicht so aus, als könnte sich die GAL Harburg durchsetzen. Denn die SPD hält, wie berichtet, an der Unterführung fest, will ihn modernisieren lassen und beleben. "Die Bezirksverwaltung wird aufgefordert, Planungen bezüglich des Tunnels, die von einer Zuschüttung oder Nichterhaltung in welcher Form auch immer ausgehen, nicht weiter zu verfolgen", heißt es im Antrag der Genossen. "Harburg voranbringen - Entscheidungen treffen" dürfte zumindest an dieser Stelle erneut ein Wunsch bleiben.

Vorangehen soll es indes beim Thema Wohnungsbau. Da auch Harburg, wie berichtet, seinen Beitrag zur Errichtung von Wohnraum leisten soll, müssen Zielvereinbarungen getroffen werden. Im Rahmen von Wohnungsbaukonferenzen sollen Vorschläge diskutiert und der Verwaltung präsentiert werden. Doch wann wo wieviele Gebäude gebaut werden sollen, ist strittig. Dazu haben die Grünen auch eine Meinung. "Masse statt Klasse", das will die GAL nicht. Qualitative Kriterien, wie unter anderem Ausgewogenheit der Sozialstruktur, Bezahlbarkeit, Familienfreundlichkeit und energetisch optimierte Bauweise sollen auch eine Rolle spielen.

"Wohnungsbau ja, aber bloß nicht auf dem Marktplatz in Neugraben" fordert die CDU. Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner hatte jüngst skizziert, wie Wohnbebauung auf und rund um den Marktplatz aussehen könnte. "Die Verwaltung möge sicherstellen, dass zukünftig nicht unabgestimmte Gedankenskizzen oder Privatmeinungen derart in der Öffentlichkeit dargestellt werden, dass der Eindruck entsteht, es handele sich um konkrete oder gar beschlossene Pläne der zuständigen Gremien, insbesondere des Stadtplanungsausschusses", so die CDU. Fazit: Auch das Thema Wohnungsbau wird kontrovers diskutiert werden.

Veränderungen könnten auch auf die alkoholisierten Rathausplatzbesucher zukommen. Die SPD will die Einrichtung eines Trinkraums, wie er auch in Kiel besteht, diskutieren. Gleichzeitig soll auch ein neuer Standort für den Freizeitverein an der Knoopstraße gefunden werden. Er wir künftig weichen müssen, da das Areal bebaut werden soll.