Soldaten der Bundeswehr verließen im März 2004 die Röttiger-Kaserne

Seitdem ist das 50 Hektar große Gelände im Südwesten Hamburgs in städtischem Besitz, und die Pläne für eine künftige "zivile" Nutzung schreiten voran. "Ziel ist es, hier einen attraktiven Standort für eigentumsbezogene Wohnformen im Grünen zu entwickeln", schreibt das Bezirksamt im Bebauungsplan-Entwurf. Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser könnten ab 2012 entstehen. Und voraussichtlich werden auch einige Mehrfamilienhäuser im westlichen Grundstücksteil aus dem Boden sprießen. Aber werden auch Hochhäuser oder Wohntürme dabei sein?

Bezirkspolitiker sind dagegen und haben auch allen Grund dazu, denn der Bezirk verzeichnet bereits einen überdurchschnittlichen hohen Anteil an Sozialwohnungen und bietet mittleren oder höheren Einkommensschichten eher geringe Ansiedlungsmöglichkeiten. Abteilungsleiter von Airbus oder auch aus dem Mercedes-Werk müssten für ihren Traum vom Haus im Grünen nicht mehr vor die Tore der Stadt ziehen, wo sie dann auch ihre Steuern bezahlen würden. Neugraben-Fischbek könnte durch eine qualitativ höherwertige Wohnlage angekratztes Image polieren. Und überhaupt würde Harburg profitieren, denn das Mischverhältnis seiner Bewohner zeichnet sich noch nicht durch übermäßige Kaufkraft aus, wie der Branchenmix in der Innenstadt erkennen lässt.