Im Juli 2011 soll das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Neugraben fertiggestellt sein

Neugraben. Es geht um Details. Der Hamburger Architekt Marc-Oliver Mathez und sein Team müssen die Pläne für das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Neugraben (BGZ), das bis Sommer 2011 nördlich des Neugrabener Bahnhofs entstehen soll, noch weiter überarbeiten. Speziell die in dem Gebäudekomplex angedachte Dreifeld-Sporthalle, die auch von den Bundesligavolleyballerinnen des VT Aurubis genutzt werden soll, verlangt nach detaillierter Abstimmung. Wegen besserer Nutzbarkeit wurde das Spielfeld innerhalb der Hallenform bereits um 90 Grad gedreht.

Eine Sporthalle auch für internationale Begegnungen

Es geht bei allen Überlegungen nicht zuletzt darum, auch für internationale Begegnungen gerüstet zu sein. Die verlangen in der Halle nach einer Deckenhöhe von mindestens 12,5 Meter. Und für Zuschauer sollen 2500 Sitzplätze untergebracht werden. Ebenso muss für das Catering, die Verpflegung der Zuschauer, Platz geschaffen werden. VT Aurubis-Manager Horst Lüders gibt sich zuversichtlich, dass nichts vergessen wird: "Wir hatten erst kürzlich eine Zusammenkunft mit Vertretern der Deutschen Volleyball-Liga, dem Aurubis Vorstand, dem Architekten und nicht zuletzt dem Bezirksamtsleiter, wobei alle Notwendigkeiten besprochen wurden. Meiner Meinung nach haben wir alle Eventualitäten berücksichtigt." Architekt Mathez: "Wir sind jetzt dabei, alle Wünsche in die Planung einzubeziehen."

Dabei drängt die Zeit. Die Saga/GWG Gewerbe hat als Bauträger bereits einen entscheidenden Termin im Kalender angekreuzt, den Tag der Grundsteinlegung. Dafür vorgesehen ist Mittwoch, 7. Juli. Voraussichtlich um 11 Uhr wird Hamburgs Schulsenatorin Christa Goetsch (GAL) eine Ansprache halten und zur Maurerkelle greifen. Etwa ein Jahr später soll das etwa 27 Millionen Euro teure Bildungs- und Gemeinschaftszentrum weitgehend fertiggestellt sein.

Auch die Fertigstellung steht zumindest im ersten Abschnitt unter Zeitdruck. Die Grundschule Quellmoor soll nach den Sommerferien 2011 in das insgesamt 18 000 Quadratmeter große Zentrum wechseln und dort als sechsstufige Ganztags-Primarschule mit etwa 500 Kindern von 7 bis 18 Uhr Unterricht bieten. An die Schule wird eine Kindertagesstätte mit etwa 80 bis 120 Plätzen angrenzen. Neben Schule, Kita und Sporthalle werden auch Räume für eine Jugendhilfeeinrichtung des Bezirksamts untergebracht sein. Ebenso Räume für Erwachsenenbildung und für das Kulturhaus Süderelbe, ein Sportstudio und Gastronomie.

Bereits seit 2006 laufen die Vorbereitungen für das BGZ Neugraben. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt. Beteiligt sind die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB), die Behörde für Familie, Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz (BSG), der Bezirk Harburg, die Saga/GWG Gewerbe und die Stadtentwicklungsgesellschaft Steg. Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg: "Das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Neugraben ist das wichtigste öffentliche Bauprojekt südlich der Elbe. Ein identitätsstiftendes Bauwerk, in dem sich alle Beteiligten wiederfinden."

140 Parkplätze werden auf dem Gelände eingerichtet

Bewohner von Neugraben, Fischbek und Neuwiedenthal werden Hauptnutzer der Einrichtung sein. Und wer noch Ideen für die Nutzung beisteuern möchte, der kann sich per Mail an eike.appeldorn@steg-Hamburg.de wenden. Nach Eröffnung der Einrichtung soll ein Centermanagement die Nutzung der Räume organisieren. Die Raumnutzung könnte nach Vorstellung von Eike Christian Appeldorn beispielsweise so aussehen, dass der Musikraum der Schule am Abend von einem Chor genutzt wird, den möglicherweise Bewohner des neuen Siedlungsgebiets "Elbmosaik" gründen werden. Oder eine Seniorengruppe nutzt die Aula für ihren sonntäglichen Treff. Im BGZ sollen auch Werkstatträume zur Verfügung stehen, in denen Väter die Fahrräder ihrer Kinder flott machen können. Alle Zugänge und Räume des BGZ sollen barrierefrei für Rollstuhlfahrer erreichbar sein.

Und was geschieht, wenn 2500 Besucher zu einem Spiel der VT Aurubis Volleyballerinnen ins BGZ kommen wollen, wo können sie ihre Autos abstellen? Auf dem BGZ-Gelände sollen etwa 140 Parkplätze eingerichtet werden. Weitere Besucher können ihre Fahrzeuge im nahen P+R-Haus beim Neugrabener S-Bahnhof abstellen.