Marketing GmbH sucht europaweit nach einem Veranstalter für die Hamburg Cruise Days in zwei Jahren und erhofft sich mehr Besucher.

Hamburg. Die Hamburg Cruise Days sollen künftig privat organisiert werden. Ziel ist es, die Veranstaltung, zu der in diesem Jahr rund eine halbe Million Besucher in den Hafen kamen, noch größer zu machen. Auch mithilfe von Sponsoren. So könnten die Namensrechte für das von Lichtkünstler Michael Batz inszenierteLichtspektakel Blue Port an ein Unternehmen vergeben werden. "Es könnte auch Holsten Blue Port oder Hapag-Lloyd Blue Port heißen", sagte Thorsten Kausch, Geschäftsführer der Hamburg Marketing GmbH (HMG). Er schließt auch nicht aus, dass ein Unternehmen exklusiv mit seinem Logo die Hamburg Cruise Days präsentiert: "Das ist eine Frage des finanziellen Engagements." Wieviel Geld dafür bezahlt werden müsste, lässt er allerdings offen.

Die Hamburg Marketing als Lizenzinhaber will das Konzept weiterentwickeln, um "die weltweite Strahlkraft Hamburgs" (Kausch) weiter auszubauen. Denn die Hamburg Cruise Days stehen auch in Konkurrenz zu anderen maritimen Großveranstaltungen in Norddeutschland wie der Rostocker Hanse Sail. Dort locken Hunderte Segelschiffe mehr als eine Million Menschen an. Etwa gleich viele Besucher kamen in diesem Sommer zur "Sail 2010" nach Bremerhaven.

Deshalb macht sich die HMG nun auf die Suche nach kreativen Köpfen in ganz Europa: "Wir werden in einem Wettbewerb renommierte Agenturen im In- und Ausland dazu aufrufen, innovative Ideen zu entwickeln", sagt Kausch. Das beste Konzept soll Anfang 2011 den Zuschlag für die Durchführung der Cruise Days im August 2012 erhalten. "Wir vergeben die Lizenz, und der Veranstalter trägt das finanzielle Risiko", sagte Kausch.

Die Stadt wird sich aber nach wie vor mit einem sechsstelligen Betrag beteiligen: "Unser Ziel ist es, einen Veranstalter zu finden, der natürlich auch gemeinsam mit Sponsoren noch spektakulärere Hamburg Cruise Days als bisher realisiert", sagte Thorsten Kausch.

Fest steht, dass die HMG einen neuen Veranstalter braucht. Denn die Agentur CJP, die die Cruise Days 2008 und 2010 organisiert und das wirtschaftliche Risiko getragen hatte, wird nicht mehr zur Verfügung stehen: "Wir müssen uns in Zukunft auf unsere anderen wichtigen Projekte noch stärker konzentrieren", sagte Geschäftsführer Axel Gernert. Dazu gehörten zum Beispiel die Veranstaltungen rund um die "Queen Mary 2". Der Luxusliner soll 2011 sechsmal den Hamburger Hafen anlaufen. Die Cruise Days gelten neben dem Hafengeburtstag als das maritime Großereignis. "Die Bilder von dem in blaues Licht getauchten Hafen gingen um die Welt", schwärmt Kausch.

Die Hamburg Marketing GmbH erwartet, dass sich zahlreiche Veranstaltungsagenturen an dem Wettbewerb beteiligen werden.

Auch die Hamburger Agentur UBA signalisiert Interesse: "Einen besseren Botschafter als die Cruise Days kann es für Hamburg nicht geben. Wir werden uns mit einem innovativen Konzept beteiligen", sagte Geschäftsführer Uwe Bergmann. Seine Agentur hatte zuletzt das WM-Fanfest auf dem Heiligengeistfeld veranstaltet.