Wütende Bauern haben in ganz Frankreich protestiert und Straßen blockiert. Sie verlangen staatliche Hilfen und Maßnahmen gegen den Preisverfall.

Paris. Brennende Autoreifen, Holzpaletten und Heuballen in Flammen: Mehr als 50 000 Bauern aus ganz Frankreich haben mit Straßensperren gegen den Preisverfall ihrer Produkte und für Staatshilfen demonstriert. Den Verkehr auf der Pariser Prachtallee Champs-Élysées legten die Landwirte mit ihren Aktionen für einen halben Tag lang lahm. Auch in anderen Landesteilen kam es zu Protesten.

Der französische Bauernverband FNSEA verlangte nach dem Vorbild der Finanzhilfen für die Autohersteller und Banken auch für die Landwirte des Landes 1,4 Milliarden Euro Unterstützungsgelder. Dazu gehöre die völlige Freistellung der Landwirte von der CO2-Steuer auf Treibstoffe und der Benzinsteuer. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy kündigte nun "starke Initiativen" in der EU für gerechte Preise an.

Wenige Tage nach Massenprotesten der Milchproduzenten war die Mobilisierung der Bauern größer als erwartet. Die Landwirte protestierten in 23 Städten, blockierten zeitweise wichtige Verkehrsachsen und Zufahrtsstraßen. In Poitiers kippten Bauern 1000 Kubikmeter Erde im Stadtzentrum aus. Mehrere Autobahnen wurden gesperrt, darunter die A62 von Montauban zur Airbus-Stadt Toulouse. "Die Landwirtschaft ist am Verrecken", klagte der Bauernverband. 2008 seien die Einnahmen um ein Fünftel eingebrochen und im laufenden Jahr sei es nicht besser.