Sänger Thomas Anders schreibt in seiner Autobiografie von der Verschwendungssucht seiner Ex-Frau Nora. Jetzt will sie ihn verklagen.

Berlin. Der ehemalige Modern-Talking-Sänger Thomas Anders ist wegen seiner Autobiografie "100 Prozend Anders" von Ex-Frau Nora Balling verklagt worden. Sie verlangt, dass er künftig zahlreiche Äußerungen über ihre Person in seinem Buch, in Fernsehsendungen und Lesungen unterlässt, wie das Landgericht Koblenz am Mittwoch mitteilte. Zur Begründung habe die Klägerin auf eine bei der Scheidung beschlossene Verschwiegenheitsklausel verwiesen. Anders ist zu einem langen Rechtsstreit mit Balling bereit. Notfalls werde der Künstler durch alle Instanzen gehen, sagte sein Anwalt Christian Schertz.

Über den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung wird am Freitag (4. November) vor dem Landgericht verhandelt. Der Sänger hatte seiner Ex-Frau in seiner Autobiografie "100 Prozent Anders" unter anderem Verschwendungssucht vorgeworfen.

Das Buch mit dem Untertitel "Mein Leben – und die Wahrheit über Modern Talking, Nora und Dieter Bohlen" war Mitte September erschienen. Bislang seien etwa 45.000 Exemplare verkauft worden, sagte die Leiterin des Verlags Edition Koch, Monika Koch, in Innsbruck. Sie selbst habe noch nichts von einem Anwalt gehört. Die Klage richte sich zunächst gegen Anders persönlich.

Der Sänger und Nora Balling hatten 1984 geheiratet, er war 21, sie 20 Jahre alt. Während seiner Zeit bei Modern Talking hatte Anders mit einer goldenen "Nora"-Halskette viel Spott auf sich gezogen. 1998 ließ sich das Paar scheiden.

Kritik am Luxusleben

In seinem Buch schrieb der Musiker: "Nora genoss das Leben in vollen Zügen – Geld spielte bei ihr keine Rolle. Sie benötigte im Monat mindestens 30.000 Mark, um überhaupt über die Runden zu kommen." Seine Frau habe "wie eine Irre" Luxusprodukte gekauft. Außerdem hätten die Querelen zwischen Nora und Dieter Bohlen letztlich zum Ende von Modern Talking geführt.

Bis zum Erscheinen des Buchs hatten die Ex-Eheleute laut Anders aber ein gutes Verhältnis. "Wir telefonieren zwei Mal im Jahr, verstehen uns immer noch gut." Nora wolle allerdings nicht mehr in der Öffentlichkeit stehen und habe mit diesem Kapitel abgeschlossen.

"Uns war schon klar, dass solche Autobiografien oft brisant sind", sagte Verlagsleiterin Koch. In einem Hinweis an die Leser wird zu Beginn des Buchs denn auch darauf hingewiesen, es könne "keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind". (dapd)