Die nimmermüde Ein-Mann-Show Dieter Bohlen spaltet die Nation. Ob geschmacklos oder unterhaltsam, bekannt ist er vorallem durch seine Sprüche.

Hamburg. Bewundert, gehasst und immer im Gespräch - Dieter Bohlen ist seit Jahren eine nimmermüde Ein-Mann-Show. Deutschlands erfolgreichster Pop-Produzent spaltet die Nation. Den einen gefällt die Selbstinszenierung des ewig braun gebrannten 55-Jährigen, die anderen halten den blonden „Pop-Titanen“ aus Tötensen bei Hamburg für einen geschmacklosen Egomanen. Sein Marketing-Genie brachte dem Diplomkaufmann und vierfachen Vater ein millionenschweres Vermögen.

Eines kann dem am 7. Februar 1954 geborenen Musiker nicht nachgesagt werden: mangelnde Produktivität. Mit bisher über 160 Millionen verkauften Tonträgern, davon 120 Millionen mit Modern Talking, gilt er als einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Musikproduzenten. Als Modern Talking gelang Bohlen zusammen mit dem Sänger Thomas Anders in den 1980er Jahren der Durchbruch. Die „schlichte Lyrik seines Pop-Schaumgebäcks“, so die Wochenzeitschrift „Der Spiegel“, brachte Bohlen weltweit Chartplatzierungen ein.

Bohlens Versuche, sich selbst als Solo-Sänger zu etablieren, scheiterten. Dafür verschaffte er mit seinen Kompositionen vielen Sängern Hits. Rund 500 Goldene und 50 Platin-Schallplatten sowie zahlreiche Preise wie Bambi oder Echo krönen inzwischen sein Werk.

Ob Penisbruch oder Raubüberfall - der Boulevardpresse liefert der Multimillionär immer wieder Stoff für Geschichten. Daneben brachten ihn seine in Zusammenarbeit mit „Bild“-Klatschkolumnistin Katja Kessler verfassten Bücher „Nichts als die Wahrheit“ und „Hinter den Kulissen“ ins Gespräch. Mit amourösen Details über Ex-Freundin „Naddel“ und Kurzzeit-Ehefrau Verona Feldbusch sowie Pöbeleien gegen Show-Größen wurden sie zu Bestsellern. Seit 2002 verhilft Bohlen als Jury-Mitglied der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ mit seinen ab und zu unter der Gürtellinie angesiedelten „Hammersprüchen“ zu guten Quoten. (dpa)