Sie fordern Schadensersatz für psychische Störungen und machen dem Staat und der Airline schwere Vorwürfe. Das Suchgebiet für MH 370 ist größer als Nordrhein-Westfalen.

Kuala Lumpur. Erstmals seit dem unerklärlichen Verschwinden der Passagiermaschine MH 370 über dem Indischen Ozean haben Angehörige von Fluggästen die Fluggesellschaft Malaysia Airlines und die malaysische Regierung verklagt. Die elf und 13 Jahre alten Malaysier Jee Kinland und Jee Kinson reichten die Klage am Freitag in einem Gericht in Kuala Lumpur ein. Mit MH 370 war auch der Vater der beiden Jungen spurlos verschwunden.

Die Klage der beiden Jungen ist die erste von Familienangehörigen eines Passagiers, der sich an Bord der Maschine befunden hatte. Sie fordern Schadensersatz für die psychischen Störungen, die sie aufgrund des Verlustes ihres Vaters Jee Jing Hang davongetragen hätten, sowie wegen mangelnder Unterstützung im Zuge des Verschwindens. Ihrer Ansicht nach seien Malaysia Airlines und Regierung nachlässig gewesen und hätten nicht alle Mittel genutzt, um einen sicheren Flug zu gewährleisten.

Der Flug MH 370 war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden. Es wird vermutet, dass die Maschine in einem abgelegenen Teil des Indischen Ozeans untergegangen ist. Dort wird nach wie vor nach der Maschine gesucht.

Zuletzt war das US-Tiefseeforschungsschiff „GO Phoenix“ in das neu eingegrenzte Suchgebiet geschickt worden. Bis heute ist kein Wrackteil entdeckt worden. Die neu definierte Zone erstreckt sich als schmaler, langer Bogen über 60.000 Quadratkilometer. Das entspricht etwa der Fläche von Hessen und Nordrhein-Westfalen. Der Ozean ist in diesem Gebiet stellenweise bis zu 6,5 Kilometer tief.