Ausgerechnet die Fluggesellschaft, deren Flüge MH370 und MH17 verunglückten, fragte Passagiere nach den Orten, die sie vor ihrem Tod noch sehen wollen. Nun rudert das Unternehmen zurück.

Kuala Lumpur. Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines steht seit dem Frühjahr als Synonym für verheerende Unglücke - Flug MH370 verschwand im März diesen Jahres mit 239 Passagieren an Bord am Weg von Kuala Lumpur nach Peking und bleibt verschollen, Flug MH17 mit 298 Menschen an Bord wurde über der Ostukraine abgeschossen. Ausgerechnet diese Airline fragte die Passagiere nun in Gewinnspielen, welche Orte sie vor ihrem Tod noch unbedingt sehen möchten.

Bis Anfang September wollte Malaysia Airlines in mehreren Gewinnspielen wissen, welche Ziele auf der „Bucket List“ ihrer Gäste stünden. Eine solche Liste zählt im Englischen Dinge auf, die man tun will oder soll, bevor man stirbt ("To Kick the Bucket" entspricht "Ins Gras beißen"). Schnell wurde massive Kritik an der PR-Aktion laut, die auch etwas Geld in die Kassen der angeschlagenen Airline spülen sollte.

Wie das „Time Magazine“ berichtet, nahm die Fluggesellschaft den Titel der Aktion nun zurück. "Malaysia Airlines streicht den Titel des Bewerbs, der in Australien und Neuseeland läuft, da er zu dieser Zeit als unangemessen betrachtet wird", hieß es in einer Mitteilung. "Die Airline wertschätzt und respektiert die Empfindungen der Öffentlichkeit und wollte in keinster Weise jemanden beleidigen. Das Gewinnspiel wird nun simpel damit betitelt, dass Gäste ein „iPad oder einen Flug“ gewinnen können.