Nach mehrmonatiger Unterbrechung wird die Suche nach dem verschwundenen Passagierjet der Malaysia Airlines fortgesetzt. Nun sollen Unterwasserdrohnen den Meeresgrund im Indischen Ozean absuchen.

Sydney. Einsatzkräfte haben am Montag einen neuen Anlauf bei der Unterwassersuche nach dem seit sieben Monaten vermissten Flugzeug MH370 gestartet. Der Einsatz im Indischen Ozean rund 1800 Kilometer westlich von Australien soll Aufschluss darüber geben, was mit der im März spurlos verschwundenen Passagiermaschine der Fluggesellschaft Malaysia Airlines passiert ist.

Bereits am Sonntag erreichte das US-Tiefseeforschungsschiff „GO Phoenix“ das neu eingegrenzte Suchgebiet, wie Australiens Behörde für Verkehrssicherheit (ATSB) mitteilte. Die niederländische „Fugro Discovery“ kam am Sonntag in Perth an und soll von Freitag an den Einsatz im rund 1800 Kilometer südlich gelegenen Meeresgebiet unterstützen.

Mit der „Fugro Equator“ sollte Ende Oktober ein drittes Spezialschiff dazustoßen. Die Schiffe können mit speziellem Sonar und Unterwasserdrohnen den bis zu sechs Kilometer tiefen Meeresgrund nach Wrackteilen absuchen.

Einsatzteam überzeugt, dass sich Wrack in Suchgebiet befindet

Flug MH370 war am 8. März mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking vom Kurs abgekehrt. Satellitensignale deuten darauf hin, dass die Maschine Stunden später im Indischen Ozean abstürzte. Bis heute ist kein Wrackteil entdeckt worden. ATSB-Leiter Martin Dolan gab sich der Zeitung „Guardian“ zufolge „vorsichtig optimistisch“ für den Einsatz. Man arbeite allerdings an den Grenzen des heutigen Technikstandes. Das Einsatzteam sei überzeugt davon, dass sich das Wrack in dem Suchgebiet befinde, sagte Dolan.

Der Wiederaufnahme der Suche gingen Monate der Analyse und Meeresbodenvermessung voraus. Damit sollte das gewaltige Gebiet auf ein Areal eingeschränkt werden, in dem die Maschine der Malaysia Airlines am wahrscheinlichsten abgestürzt sein könnte. Die neu definierte Zone, „siebter Bogen“ genannt, erstreckt sich als schmaler, langer Bogen über 60.000 Quadratkilometer. Das entspricht etwa der Fläche von Hessen und Nordrhein-Westfalen. Der Ozean ist in diesem Gebiet stellenweise bis zu 6,5 Kilometer tief. Der Verlauf entspricht den Kontakten, die es mit dem Flugzeug gab, bevor es verschwand.

Australien koordiniert den Einsatz und hat dafür mit der malaysischen Regierung die niederländische Forschungsfirma Fugro Survey angeheuert. Deren „Fugro Equator“ war bereits für die Vermessung des Meeresgebiets im Einsatz. Seither wurden mehr als 111.000 Quadratkilometer Meeresboden kartiert. Das Areal ist mit tiefen Schluchten und gewaltigen Vulkangipfeln extrem zerklüftet. Bereits im April und Mai wurde mit einer U-Boot-Drohne nach dem Wrack gesucht. Die eingesetzte „Bluefin-21“ konnte aber nicht tief genug tauchen und schloss ihre Suche erfolglos ab.