Da der Prozess länger als erwartet dauert, will Pistorius ihn mit dem Verkauf des Hauses finanzieren. Seit den Schüssen hat er es nicht betreten.

Pretoria. Der wegen Mordes angeklagte südafrikanische Sprintstar Oscar Pistorius will sein Haus verkaufen, in dem er im vergangenen Jahr seine Freundin Reeva Steenkamp erschossen hatte. Sein Mandant wolle von dem Erlös die steigenden Kosten für das Verfahren abdecken, erklärte Pistorius' Anwalt Brian Webber am Donnerstag. Der 27-Jährige reagiere damit auf die „unerwartete Verlängerung“ des Prozesses, der nach Ablauf der ursprünglich angesetzten drei Wochen noch lange nicht beendet sein werde.

Berichten zufolge muss Pistorius für jeden Prozesstag 9000 Dollar (6700 Euro) aufbringen, um drei Anwälte sowie diverse Experten und Gutachter zu bezahlen.

Das Anwesen liegt in einer gesicherten Wohnanlage am Rande der Hauptstadt Pretoria und soll etwa 330.000 Euro wert sein. Pistorius, der nach der Tat zu seinem Onkel zog, hat das Haus seitdem nicht mehr betreten.

Pistorius muss sich seit Anfang März vor Gericht verantworten. Der Unterschenkel-amputierte Sprintstar hatte seine Freundin in der Nacht zum Valentinstag vergangenen Jahres durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses erschossen. Er beteuert, Steenkamp für einen Einbrecher gehalten zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 27-Jährigen hingegen vor, Steenkamp nach einem Streit vorsätzlich getötet zu haben. Der Prozess wird am Montag fortgesetzt.