Für Revolver, Gewehr und Schrotflinten wollte der Sportler eine Lizenz. Entscheidung über Freilassung auf Kaution steht noch aus.

Johannesburg/Pretoria. Der wegen Mordes angeklagte Sportstar Oscar Pistorius hat wenige Wochen vor den tödlichen Schüssen auf seine Freundin eine Genehmigung für den Besitz von sechs Waffen beantragt. Nach Daten des Schusswaffenzentrums der südafrikanischen Polizei beantragte Pistorius Waffenscheine für zwei Revolver, ein Gewehr sowie drei Schrotflinten. Diese sechs Schusswaffen waren Teil einer privaten Sammlung im Haus von Pistorius.

Einen Waffenschein besaß Pistorius bereits für eine Neun-Millimeter-Pistole – mit dieser Waffe feuerte er nach Angaben der Staatsanwaltschaft mehrfach auf die Badezimmertür, hinter der seine Freundin Reeva Steenkamp am frühen Morgen des Valentinstages saß. Pistorius’ Aussage zufolge handelte es sich nicht um vorsätzliche Tötung, sondern um ein furchtbares Versehen, da er Steenkamp für einen Einbrecher gehalten habe.

Ein Gericht in Pretoria berät am Donnerstag erneut über eine mögliche Freilassung von Oscar Pistorius gegen Kaution. Schon seit Mittwoch verhandelt das Magistratsgericht über den Antrag der Verteidigung auf Freilassung des südafrikanischen Paralympics-Stars. Normalerweise dauert in Südafrika die Gerichtsverhandlung über einen solchen Kautions-Antrag höchstens einen Tag. Die Ermittlungsbehörden sprachen sich entschieden gegen eine Freilassung aus, weil Fluchtgefahr bestehe.

Seine Anwälte wollen die Freilassung des 26-jährigen erreichen, obwohl das Gericht die Klage der Staatsanwaltschaft auf vorsätzlichen Mord zugelassen hatte. Pistorius wird vorgeworfen, seine Freundin Reeva Steenkamp (29) am Donnerstag vergangener Woche in seinem Haus in Pretoria erschossen zu haben.