Pretoria. Kurz vor dem entscheidenden Haftprüfungstermin an diesem Dienstag hat der südafrikanische Paralympics-Star Oscar Pistorius eine Welle der Unterstützung erfahren. Der 26-Jährige, der seine Freundin Reeva Steenkamp ermordet haben soll, empfing in der Brooklyn-Polizeistation in Pretoria Familienangehörige, Anwälte, Freunde, Berater und Geistliche.

Pastor AJ Wilson aus der Provinz Nordkap kam der "Cape Times" zufolge mit seiner Tochter zu Pistorius. Der Athlet habe bei diesem Treffen durchweg geweint, berichtete der Pastor.

Pistorius' Manager bestätigte, dass die Teilnahme des Südafrikaners an allen geplanten Rennen in Australien, Brasilien, den USA, in England und bei der Leichtathletik-WM im August in Moskau abgesagt sei. Das solle es dem Prothesen-Sprinter ermöglichen, sich "auf die anstehenden Gerichtsverfahren zu konzentrieren".

Am Montag wurde auch bekannt, dass es im Januar mit Pistorius einen Zwischenfall in einem Restaurant mit einer Waffe gegeben hat. Die Zeitung "Beeld" zitierte den Profiboxer Kevin Lerena mit den Worten, Pistorius habe mit einer Pistole "nur Zentimeter neben meinen Fuß" geschossen. Es habe sich um die Waffe eines Freundes von Pistorius gehandelt, der Leichtathlet habe sie sich lediglich ansehen wollen, dann löste sich nach Angaben des Boxers ein Schuss. "Er hat sich über mehrere Tage hinweg immer wieder bei mir entschuldigt", sagte Lerena. Anzeige wurde nicht erstattet.