Der mediale Hype um das schielende Opossum aus dem Leipziger Zoo hat nun auch die USA erreicht. Der amerikanische TV-Sender ABC will Heidi für die Übertragung der Oscar-Verleihung engagieren.

Leipzig. Hierzulande ist ihre Spezies eine Seltenheit, in den USA dagegen sind Beutelratten weit verbreitet. Dennoch ist auch für Tierfreunde jenseits des großen Teichs ein Opossum mit schräg stehenden Augen eine Besonderheit. So besonders, dass jetzt sogar eine TV-Anstalt aus Übersee das berühmteste Exemplar der Silberblick-Tiere engagieren will.

Demnach soll das schielende Opossum Heidi aus dem Leipziger Zoo für den amerikanischen Fernsehsender ABC Verleihung der Oscars präsentieren. „Wir haben die Anfrage eines Senders wegen eines Heidi-Auftritts erhalten“, bestätigte am Montag die Sprecherin des Leipziger Zoos, Maria Saegebarth, entsprechende Medienberichte. Der Filmpreis wird in diesem Jahr am 27. Februar verliehen.

Zoo-Chef Jörg Junhold betonte, das Angebot werde zunächst auf seine Seriosität hin geprüft. „Was feststeht, ist, dass Heidi nicht nach Amerika fliegen wird“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Denkbar sei eine Videoübertragung. „Auf alle Fälle steht aber für uns immer im Vordergrund, dass das Wohl das Tieres in keinster Weise beeinträchtigt wird.“

Der Sender ABC sei nach dem weltweiten Medien-Rummel auf Heidi aufmerksam geworden, berichtete Junhold. Heidi habe inzwischen 286.000 Facebook-Freunde. „Ich glaube, es wird auch ein bisschen belächelt, dass ein Opossum, das in Amerika weit verbreitet ist, zu solch einer Berühmheit gelangen kann“, sagte er. Der Zoo-Spitze sei aber wichtig, dass ein möglicher Heidi-Auftritt bei ABC zur Oscar-Verleihung nicht ins Lächerliche gezogen wird.

Die Ursache für Heidis unwiderstehlichen Silberblick sei weiter unklar, sagte Junhold. Es werde vermutet, dass es mit dem „Ernährungszustand“ des Opossums zusammenhänge. „Heidi ist, einmal vorsichtig ausgedrückt, etwas übergewichtig.“ Vermutlich drückten Fettpolster von hinten auf ihre Augen. Eine Diät schlage aber bereits an. Junhold: „Wir wissen aber nicht, ob das Schielen dauerhaft bleibt oder ob es zurückgeht.“