Mutter der berühmten Beutelratte wurde in den USA überfahren

Kopenhagen. Heidi, das berühmteste Opossum der Welt aus dem Leipziger Zoo, hatte einen traurigen Start ins Leben. Ihre Mutter wurde zusammen mit einigen anderen Weibchen überfahren. Zurück blieben zehn mutterlose Opossum-Babys.

Der tragische Unfall passierte vor fast zweieinhalb Jahren in Heidis ursprünglicher Heimat, dem US-Bundesstaat North Carolina. Tierschützer sammelten sie und die anderen Jungen auf und brachten sie in das Viginia-H.-Schindler-Rehabilitationscenter für Wildtiere. Es ist darauf spezialisiert, elternlose oder kranke Tiere aufzupäppeln. Da ein Auswildern nicht möglich war, bot das Center schließlich Heidi und ihre Kumpel weltweit den zoologischen Gärten an. Der dänische Zoo von Odense nahm die Kleinen auf.

Hat womöglich der Schock in der Kindheit Heidis Schielen ausgelöst? Zoodirektor Bjarne Klausen vom Odense-Zoo sagte dem Abendblatt: "Nein, das glaube ich nicht. Man beobachtet oft bei Opossums, die in Gefangenschaft leben, dass sie anfangen zu schielen. Wir wussten das damals auch nicht. Inzwischen bin ich mir darüber im Klaren, dass kein Mensch die Ursache für das Schielen kennt. Dass es am Futter liegt, glaube ich auch nicht, da sie Allesfresser sind. Wahrscheinlich liegt es eher daran, dass sie eigentlich nachtaktiv sind und tagsüber schlafen müssten, statt im Zoo bewundert zu werden."

Dies war auch der Grund dafür, dass Odense die Beutelratten wieder abgab. So kamen sie nach Leipzig, und erst dort wurde unlängst die dank des Schielens einzigartige Ausstrahlung von Heidi erkannt. Inzwischen hat die Kunde von ihrem unerwarteten Ruhm auch ihre Heimat Amerika erreicht. Selbst so renommierte Medien wie die "Washington Post" und "Time" berichteten letzte Woche darüber.