Der Treffer zum 2:1 gegen Bremen war zwar irregulär, aber trüben konnte dieser Umstand die Freude des Nationalspielers in keinster Weise.

Hamburg. Bis zum Sonntag war auf Dennis Aogos persönlicher HSV-Statistik ein weißer Fleck zu sehen: 116 Bundesligaspiele, elf Torvorlagen - aber kein Treffer. Aber im 117. Versuch klappte es endlich. "Ich bin jetzt nicht total euphorisch", sagte der 26-Jährige nach dem Abpfiff, "aber Werder hat uns in den vergangenen Derbys so viele Nerven gekostet, da ist es schon eine Genugtuung, ausgerechnet dann so ein entscheidendes Tor zu erzielen."

Dass sein Treffer irregulär war, weil er den Ball vor seinem Schuss mit dem Arm mitgenommen hatte, interessierte ihn herzlich wenig: "Auf dem Platz habe ich das nicht mitbekommen, aber nachdem ich die Szene im Fernsehen gesehen habe, muss ich zugeben, dass man das hätte abpfeifen können. Aber das ist mir ehrlich gesagt herzlich egal."

Beeindruckend auch seine Vorlage zum 3:1 von Artjoms Rudnevs, die ebenfall zu dem mehr als gelungenen Gesamteindruck beitrug. "Die Erklärung dafür ist einfach, ich habe Spaß am Spiel, am Fußball, alles andere kommt von alleine", begründete Aogo seinen Formanstieg, der sich auch immer mehr mit seiner Position im Mittelfeld anfreundet: "Ich habe viele Ballkontakte, kann Einfluss auf das Spiel nehmen." Kein Wunder also, dass es von Trainer Thorsten Fink für Aogo ein Extralob gab: "Ihm hat man den unbedingten Siegeswillen angesehen. Die technischen, taktischen und körperlichen Qualitäten hat er sowieso."