Ein Kommentar von Alexander Laux

An dieser Stelle müssen die HSV-Spieler gelegentlich stark sein, weil über sie nach schwachen Auftritten Kritik und auch mal Spott ausgeschüttet wird und ihnen beispielsweise, in Richtung von Heung Min Son, eine längere, freiwillige Auszeit empfohlen wird. Auch Artjoms Rudnevs musste sich, sofern er sich die Einschätzungen übersetzen ließ, so einiges anhören über seine technischen (Un-)Fertigkeiten. Deshalb ist es nur gerecht, genau an der gleichen Stelle Abbitte zu leisten und einzugestehen, dass gerade Spieler wie Son oder Rudnevs unbeirrt die richtige Antwort gegeben haben und inzwischen eine sehr respektable Torquote vorzuweisen haben.

Wo wir gerade in Lobeslaune sind, ist positiv hervorzuheben, dass es der HSV-Mannschaft endlich einmal wieder gelungen ist, einen Rückstand zu drehen, dies war zuletzt am 23. September 2011 in Stuttgart gelungen, am 7. Spieltag der vergangenen Saison. Den Erfolg gegen Werder Bremen mit dem Titel "Sieg der Leidenschaft" zu versehen, ist deshalb zwangsläufig und ein deutlicher Beleg für die Weiterentwicklung der Mannschaft.

Deshalb aber in Lobeshymnen auszubrechen wäre dagegen verfrüht. Viel zu oft haben HSV-Mannschaften der vergangenen Jahre diese, Pardon, Geilheit auf Siege in Serie vermissen lassen. Wer wirklich Ambitionen für die vorderen Ränge haben will, muss diese Qualitäten, wie sie beim Derby in Bremen zum Vorschein kamen, mehrfach abrufen können - und nicht nur, wenn es um die Nummer eins im Norden geht. Die Partie gegen Eintracht Frankfurt am kommenden Sonnabend wäre ein guter Anlass, eine solche Serie zu starten.