Der HSV-Star steht nicht im Aufgebot der Holländer gegen Frankreich. Außerdem: Schieber kündigt Abschied vom BVB an, Lieberknecht bleibt bis 2017 Braunschweiger, Iran will Matthäus als Nationalcoach.

+++ Nach Wutausbruch: City-Trainer Pellegrini für zwei Spiele gesperrt +++

19.04 Uhr: Trainer Manuel Pellegrini von Manchester City ist von der Uefa für zwei Europapokal-Spiele gesperrt worden. Eine Suspendierung für eine weitere Partie wurde laut Mitteilung für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt. Pellegrini hatte nach dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona (0:2) am 18. Februar Schiedsrichter Jonas Eriksson Inkompetenz und Parteilichkeit vorgeworfen. Später entschuldigte sich der Chilene bei dem Schweden. Tritt die Strafe in Kraft, würde Pellegrini im Rückspiel am 12. März in Barcelona erstmals fehlen. Der 60-Jährige kann gegen das Urteil noch Einspruch einlegen.

+++ Schieber vor Abschied vom BVB +++

16.57 Uhr: Stürmer Julian Schieber steht bei Borussia Dortmund anscheinend vor dem Abschied nach zwei unbefriedigenden Jahren. „Ich darf mich ja nicht selbst belügen, darüber denke ich nach. Ein Blick auf meine Einsatzzeiten reicht, so ehrlich sollte man sein. Im Vergleich zum ersten Jahr beim BVB ist das deutlich weniger“, sagte der 26-Jährige im Interview mit dem Online-Portal „Goal“.

Schieber, im Sommer 2012 für 5,5 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zum BVB gewechselt, wurde in dieser Saison in sechs Bundesligaspielen eingewechselt – seine Einsatzzeit summiert sich auf nur 50 Minuten. Dazu kommen drei Champions-League-Kurzeinsätze von insgesamt 20 Minuten und drei DFB-Pokal-Spiele (ein Tor).

„Für mich ist das einfach kein Fortschritt, ich hatte mir vorgenommen, den nächsten Schritt zu machen“, sagte Schieber, der in der Spielzeit 2012/13 noch 23 Liga-Einsätze absolviert hatte. Selbstverständlich sei sein Status unbefriedigend: „Da fehlt einem natürlich das Selbstvertrauen.“

+++ Zwei Münchner für Spanien +++

15.53 Uhr: Bei Weltmeister Spanien bahnt sich das heiß erwartete Debüt von Diego Costa an. Der in Brasilien geborene Stürmer von Atlético Madrid wurde am Freitag zusammen mit den FC-Bayern-Stars Thiago und Javi Martínez für das Testspiel am kommenden Mittwoch in Madrid gegen Italien berufen. Im 22-köpfigen Kader sind die Profis des FC Barcelona um die Mittelfeldstrategen Xavi und Andrés Iniesta mit insgesamt sieben Nominierungen in der Mehrheit. La-Liga-Tabellenführer Real Madrid, Atlético Madrid und Manchester City stellen je drei Profis.

Der spanische Nationaltrainer Vicente del Bosque (63) betonte bei der Bekanntgabe des Aufgebots, es stehe noch keinesfalls fest, dass Costa zur WM in Brasilien mitfahren werde. „Er hat noch nie mit uns gespielt. Er ist ein wichtiger Mann, der zuletzt sehr gut gespielt hat und uns eventuell helfen kann, besser zu werden“, so der Coach.

Der 25 Jahre alte Diego Costa ist der Shootingstar der laufenden Saison in der Primera División. Mit 21 Treffern aus 22 Begegnungen liegt er in der Torjägerliste mit nur einem Tor weniger als Real-Megastar Cristiano Ronaldo auf dem zweiten Platz. Um den temperamentvollen Stürmer war Ende vergangenen Jahres ein Streit entbrannt. Der Mann aus dem nordostbrasilianischen Lagarto teilte dem Verband seines Geburtslandes (CBF) mit, er wolle nicht für die Seleção, sondern für Spanien spielen. Der CBF kündigte daraufhin an, ein Verfahren zur Aberkennung der Staatsbürgerschaft von Costa einleiten zu wollen.

Bei der WM in Brasilien trifft Spanien in der Vorrunde auf die Niederlande, Chile und Australien.

+++ Van Gaal verzichtet auf van der Vaart +++

14.50 Uhr: Bondscoach Louis van Gaal hat Stürmer Klaas-Jan Huntelaar (30) von Schalke 04 ins niederländische Aufgebot für das Länderspiel am Mittwoch gegen Frankreich in Paris berufen. Dagegen verzichtet der frühere Trainer von Bayern München auf den zuletzt angeschlagenen und formschwachen Mittelfeldspieler Rafael van der Vaart (31) vom Hamburger SV.

Neben Huntelaar, der zuletzt im August 2013 bei einem Test in Portugal (1:1) in der Elftal zum Einsatz gekommen war, sind auch Offensivspieler Arjen Robben von Triple-Gewinner Bayern München und Verteidiger Paul Verhaegh (FC Augsburg) dabei.

+++ KSC-Knipser wieder an Bord +++

13.53 Uhr: Der Karlsruher SC kann im Zweitliga-Duell beim VfR Aalen voraussichtlich auf seinen Torjäger Koen van der Biezen bauen. Nach einem „Pferdekuss“ beim 2:1-Sieg gegen den SV Sandhausen stehe der niederländische Fußballprofi seit drei Tagen wieder im Mannschaftstraining, sagte am Freitag KSC-Trainer Markus Kauczinski. „Ich gehe im Moment davon aus, dass alle Spieler einsatzfähig sind“, erklärte der 44-Jährige vor der Partie am Sonntag (13.30 Uhr/Sky). Fehlen wird nur der rot-gesperrte Dimitrij Nazarov.

Trotz einer Serie des KSC von zwölf Partien ohne Niederlage vermeidet Kauczinski weiterhin das Wort Aufstieg. Stattdessen warnte er lieber vor dem kommenden Gegner. „Aalen ist die nächste schwere Aufgabe. Der VfR verteidigt gut und ist vorn brandgefährlich, so dass wir alles zusammennehmen müssen, was uns auszeichnet“, meinte Kauczinski. Etwa 2500 Fans werden den KSC zum schwäbisch-badischen Landesduell in der Aalener Scholz-Arena begleiten.

+++ Leipzigs Frahn verletzt +++

13.44 Uhr: Drittligist RasenBallsport Leipzig hat weiterhin mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Trainer Alexander Zorniger muss am Sonntag in der Partie gegen die SV Elversberg auf seinen Kapitän Daniel Frahn sowie auf Georg Teigl verzichten. Dabei hat der Aufstiegs-Anwärter gegen die Saarländer noch eine Rechnung offen. „Im Hinspiel haben wir wohl das schlechteste Spiel gemacht, seit ich hier bin“, erinnerte sich Zorniger am Freitag.

Torjäger Frahn laboriert seit dem 2:0-Sieg in der Vorwoche bei Holstein Kiel an einem knöchernen Ausriss am Knöchel. Teigl zog sich beim 4:0-Sieg im Sachsenpokal-Viertelfinale am Mittwoch beim FC Eilenburg eine Fleischwunde am Fuß zu, die genäht werden musste. Zorniger betonte, dass er für beide Positionen verschiedene Optionen habe: „Gerade im Angriff wird es eine Bauchentscheidung.“

Neben Frahn und Teigl fehlen nach wie vor die langzeitverletzten Christian Müller und Henrik Ernst mit Kreuzbandrissen sowie die Torhüter Fabio Coltorti nach Innenbandriss und Erik Domaschke nach Kahnbeinbruch. Federico Palacios-Martinez stieg nach einem Muskelfaserriss am Freitag wieder ins Training ein. „Er ist aber noch keine Option für das Wochenende“, sagte Zorniger. Derweil absolvierte Winterneuzugang Mikko Sumusalo in Eilenburg seine erste Partie für die Leipziger und ist eine Alternative.

+++ 1860-Sportchef muss aufhören +++

13.06 Uhr: Zweitligist TSV 1860 München stellt angesichts der wohl wieder scheiternden Aufstiegsbemühungen frühzeitig die Weichen für die Zukunft. Die „Löwen“ werden die Zusammenarbeit mit Sportchef Florian Hinterberger, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, beenden. Er akzeptiere die Entscheidung, weil er in seiner Amtszeit das Ziel, mit 1860 Platz drei anzugreifen, „nicht realisieren“ konnte, äußerte Hinterberger am Freitag in einer Pressemitteilung der „Löwen“. Diese wollen die „Schlüsselposition“ rasch neu besetzen. Die Entscheidung werde man aber „mit Bedacht“ treffen“, kündigte Präsident Gerhard Mayrhofer an.

+++ Club gegen BVB auch ohne Gebhart +++

12.26 Uhr: Nürnberg muss beim Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund auch auf Timo Gebhart verzichten. Der Mittelfeldspieler laboriert an Adduktorenproblemen und musste deswegen auch das Training am Donnerstag abbrechen. Wie Trainer Gertjan Verbeek den Ausfall auffangen will, verriet er am Freitag nicht. „Wir haben im Geheimtraining was ausprobiert“, sagte der Niederländer. Neben Gebhart fehlen die Langzeitverletzten Timothy Chandler, Daniel Ginczek und Makoto Hasebe. Per Nilsson sitzt seine Rotsperre ab.

+++ Lieberknecht verlängert in Braunschweig +++

12.08 Uhr: Trainer Torsten Lieberknecht (40) hat seinen Vertrag beim Bundesligaschlusslicht Eintracht Braunschweig vorzeitig bis 2017 verlängert. Das gab der Traditionsklub am Freitag bekannt. „Ich freue mich über diesen großen Vertrauensbeweis“, sagte Lieberknecht, der die „Löwen“ nach 28 Jahren Abstinenz im vergangenen Sommer zurück in die Bundesliga geführt hatte: „Ich identifiziere mich zu 1000 Prozent mit dieser unglaublichen Stadt und dem Verein.“ Lieberknechts bisheriger Kontrakt lief bis 2015.

Der Aufstiegsheld hatte die Eintracht im Sommer 2008 von Benno Möhlmann übernommen und vor dem Absturz in den Amateurfußball bewahrt. In der Folge führte Lieberknecht Braunschweig von der dritten Liga bis in die Bundesliga. „Wir wollen den Verein in den nächsten Jahren im Profigeschäft etablieren“, sagte er.

Sportchef Marc Arnold würdigte die Verdienste des ehemaligen Profis: „Torsten hat hier in den letzten Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet. Er steht für die Werte, die Eintracht ausmachen.“

+++ Vidal und Sánchez gegen Deutschland dabei +++

11.48 Uhr: Nur fünf Spieler aus der ersten nationalen Liga gehören zum Aufgebot der chilenischen Nationalmannschaft für das Länderspiel gegen Deutschland. Trainer Jorge Sampaoli hat außerdem 19 im Ausland aktive Akteure für den WM-Test am 5. März in Stuttgart nominiert. Zu den bekanntesten Profis gehört Arturo Vidal. Der Mittelfeldmann spielte vor seinem Wechsel zu Juventus Turin für Bayer 04 Leverkusen. Stürmer Alexis Sánchez gehört seit der WM 2010 in Südafrika zum Starensemble des FC Barcelona. Chile gewann bislang zweimal gegen Deutschland und kassierte sechs Niederlagen.

+++ Nürnbergs Hasebe wieder unters Messer +++

11.25 Uhr: Der japanische Nationalspieler Makoto Hasebe steht dem 1. FC Nürnberg nach einer erneuten Knie-Operation auch in den kommenden Wochen weiter nicht zur Verfügung. Nach einer Kontrolluntersuchung musste sich der Mittelfeldakteur am Freitag in Tokio dem nächsten Eingriff am Außenmeniskus des rechten Knies unterziehen. Schon im Januar war Hasebe dort operiert worden. „Wie lange er genau ausfallen wird, steht noch nicht fest“, hieß es in der Club-Mitteilung vom Freitag. In der WM-Saison steht für den 30-Jährigen erst einmal wieder Reha an – statt die Chance auf Spielpraxis.

+++ Olic vor Wechsel nach England +++

11.22 Uhr: Ex-HSV-Profi Ivica Olic steht vor einem Wechsel zu Stoke City. Der Angreifer des VfL Wolfsburg hat nach eigener Aussage ein Angebot des englischen Vereins. „Ich habe nicht gedacht, dass ich noch einmal die Chance erhalte, in der Premier League zu spielen“, sagte der kroatische Nationalspieler Wolfsburger Zeitungen. „Um ehrlich zu sein: Im Moment denke ich, dass ich das mache.“ Der 34-Jährige könnte in Stoke einen Zweijahresvertrag unterschreiben, während der VfL ihm einen Kontrakt über ein Jahr mit Option angeboten hat.

+++ ManCity heiß auf das Liga-Cup-Finale +++

11.06 Uhr: Mit einem Triumph im Finale des englischen Liga-Pokal-Wettbewerbs will Manchester City die Enttäuschung über die 0:2-Pleite im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona wettmachen. Der Tabellendritte der Premier League gilt im Endspiel am Sonntag (15 Uhr) im Londoner Wembleystadion gegen den AFC Sunderland als Favorit und greift nach dem ersten Titel der Saison.

ManCity-Coach Manuel Pellegrini kann dabei wieder auf Toptorjäger Sergio Agüero (15 Treffer) zählen. Der Argentinier kehrt nach einer Oberschenkelverletzung in den Kader zurück. Ohne ihn blieb die Tormaschine der Liga zuletzt in drei von fünf Spielen ohne Treffer. Mit dem Gewinn des Liga-Pokals wäre City auch automatisch für die Europa League in der kommenden Saison qualifiziert.

Alles andere als ein Triumph wäre für die Citizens eine weitere Enttäuschung. Pellegrini hatte den Fans zuletzt in Aussicht gestellt, in dieser Saison vier Titel zu gewinnen. Nach der Heimniederlage gegen Barça ist dies jedoch unwahrscheinlich. Die Erinnerungen ans Wembleystadion sind auch nicht gut: In der vergangenen Saison verlor ManCity dort das FA-Cup-Finale gegen Wigan Athletic.

Für Außenseiter Sunderland ging die Generalprobe schief. Zuletzt gab es ein 1:4 beim FC Arsenal. „Wenn wir so gegen Manchester spielen, kann es peinlich für uns werden“, sagte Coach Gus Poyet. Der 46 Jahre alte Trainer aus Uruguay hatte das damalige Schlusslicht am achten Spieltag mit nur einem Zähler übernommen, mittlerweile hat Sunderland 24 Punkte, steht als 18. aber immer noch auf einem Abstiegsplatz.

1985 hatte Sunderland zum ersten und bisher einzigen Mal ein Liga-Pokal-Endspiel erreicht, dabei aber gegen Norwich City mit 0:1 verloren. In der aktuellen Saison schaltete der Club aber immerhin den FC Chelsea und Manchester United aus.

+++ MSV-Legende darf mit Spenderlunge ansagen +++

10.41 Uhr: Vor über 22 Jahren erzielte Michael Tönnies den bis dato schnellsten Hattrick der ersten Bundesliga. Elf Monate nach einer Lungentransplantation genießt der frühere Star des MSV Duisburg ein bemerkenswertes Comeback. Vor dem Drittliga-Spiel an diesem Sonnabend (14 Uhr) gegen den SV Wehen Wiesbaden soll der 54-Jährige auf dem Rasen der Duisburger Arena vor den Zuschauern die MSV-Aufstellung ansagen. „Das ist für mich ein Wahnsinnsgefühl, und ich kann mich bei den Fans für ihre Unterstützung bedanken“, sagte der einstige Torjäger.

Tönnies war nach seiner aktiven Karriere schwer an der Lunge erkrankt und durchlitt mehrere Jahre gravierende Atemnot. „Ich war dem Tod geweiht, doch jetzt ist mein Leben wieder lebenswert“, sagte Tönnies, der sich nach mehreren vergeblichen Anläufen im April 2013 eine Spenderlunge transplantieren lassen konnte.

Während seiner Erkrankung starteten die Fans Solidaritätsaktionen für ihren Liebling, der zwischen 1989 bis 1991 erheblichen Anteil am Durchmarsch der „Zebras“ von der drittklassigen Oberliga zurück in die Bundesliga hatte. Am 27. August 1991 erzielte der „Dicke“, wie er von den Fans gerufen wurde, beim 6:2-Sieg des MSV über den Karlsruher SC fünf Tore gegen den damaligen KSC-Keeper Oliver Kahn, darunter den legendären Hattrick binnen fünf Minuten. Nach der vollständigen Genesung ist Tönnies' sportliches Ziel ein Kurzeinsatz in der Duisburger Traditionself.

+++ HSV-Oldies bei Rostocker Stadiongeburtstag +++

9.52 Uhr: Drittligist FC Hansa Rostock bestreitet am 27. Juni in der heimischen DKB Arena einen Vergleich gegen den österreichischen Rekordmeister Rapid Wien. Das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsclubs ist Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 60. Geburtstag der 1954 errichteten Arena. Im Vorspiel stehen sich Hansas Oldies und die Traditionself des Hamburger SV gegenüber.

Das Ostseestadion wurde am 27. Juni 1954 offiziell eröffnet. Das erste Fußballspiel im Stadion überhaupt war das Finalmatch um die DDR-Meisterschaft der B-Jugend zwischen Einheit Schwerin und Chemie Zeitz (1:3).

Im April 2000 begann der komplette Umbau der Arena, die nach 16-monatiger Bauzeit am 4. August 2001 neu eröffnet wurde. Das Stadion fasst jetzt 29.000 Zuschauer.

+++ 2,79 Millionen sehen Eintracht-Drama +++

9.48 Uhr: Das dramatische Aus für Eintracht Frankfurt in der Europa League hat immerhin dem übertragenden Sender Kabel 1 eine ordentliche Quote beschert. Im Schnitt 2,79 Millionen Zuschauer (8,4 Prozent Marktanteil) sahen das 3:3 (1:0) gegen den FC Porto, das dem hessischen Bundesligisten nach dem 2:2 im Hinspiel nicht zum Weiterkommen reichte.

+++ Wird Matthäus Trainer im Iran? +++

9.37 Uhr: Lothar Matthäus ist offenbar als Trainer der iranischen Fußball-Nationalmannschaft im Gespräch. Der deutsche Rekordnationalspieler wird nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars vom Freitag in der nächsten Woche im Iran erwartet. Matthäus solle als Stargast in einer Fernsehsendung zur Weltmeisterschaft in Brasilien auftreten.

Sportjournalisten in Teheran glauben jedoch, dass WM-Teilnehmer Iran an einer Verpflichtung des Deutschen interessiert ist. Der momentane Nationalcoach Carlos Queiroz will nach dem Turnier in Brasilien den Iran verlassen. Ein Nachfolger für den Portugiesen wird bis jetzt noch nicht gehandelt.

Matthäus selbst hat in einem Interview mit Fars ein Trainerengagement im Iran nicht ausgeschlossen. „Ich werde einem seriösen Angebot nie eine negative Antwort geben und es zumindest in Betracht ziehen“, wurde er von Fars zitiert. Er habe sich nicht von den negativen Berichterstattungen über den Iran beeinflussen lassen und wolle sich vor Ort selbst ein Bild von dem Land machen.

+++ Anelka wegen Antisemitismus-Verdacht gesperrt +++

9.12 Uhr: Der französische Fußballstar Nicolas Anelka ist wegen einer unter Antisemitismus-Verdacht stehenden Geste bei einer Partie Ende Dezember für fünf Spiele gesperrt worden – und muss damit um seine Karriere in der ersten englischen Liga bangen. Der englische Fußballverband FA ließ am Donnerstag zwar den Vorwurf der Judenfeindlichkeit gegen Anelka fallen. Dennoch habe er mit dem hoch umstrittenen „Quenelle“-Gruß die FA-Regeln gebrochen und werde für fünf Begegnungen gesperrt, teilte der Verband mit.

Überdies muss der 34-Jährige eine Geldbuße von 80.000 Pfund (97.000 Euro) zahlen sowie einen Erziehungskurs belegen. Gegen die Disziplinarstrafe kann Anelka Berufung einlegen. Darüber werde entschieden, wenn die Begründung des Urteils geprüft worden sei, teilte sein Anwalt am Freitag mit. Sollte es zu einem Berufungsverfahren kommen, könnte Anelka zunächst weiterspielen, bis das Verfahren abgeschlossen ist.

Allerdings suspendierte Anelkas Verein West Bromwich Albion den Spieler. Auch wenn er vom Antisemitismus-Vorwurf freigesprochen worden sei, könne der Club nicht ignorieren, dass Anelka die jüdische Gemeinde beleidigt und dem Ruf des Vereins geschadet habe. Weitere Entscheidungen werde der Club erst bekanntgeben, wenn das Disziplinarverfahren der FA und eigene Untersuchungen abgeschlossen seien.

Anelka hatte den „Quenelle“-Gruß bei einem Match seines Vereins gegen West Ham United am 28. Dezember gezeigt. Bei der Geste wird linke Hand auf den durchgestreckten rechten Arm gelegt. Der Gruß wurde auch schon von führenden Mitgliedern der rechtsextremen Front National in Frankreich gezeigt. Kritiker sehen in der Geste eine direkte Anspielung auf den Hitler-Gruß.

Urheber des „Quenelle“-Grußes ist der französische Komiker Dieudonné M'bala M'bala. Dieser wurde in Frankreich als Holocaust-Leugner bereits mehrfach zu Geldstrafen verurteilt. Anelka nimmt für sich in Anspruch, sein „Quenelle“-Gruß sei eine Geste „gegen das System“ gewesen. Er sei „weder rassistisch noch antisemitisch“, hatte er während des Disziplinarverfahrens auf seiner Facebook-Seite erklärt.