Ausgerechnet im Klassiker gegen Rekordmeister Bayern München am 14. Spieltag soll der Knoten beim Hamburger SV endlich platzen.

München - Aus Thomas Doll spricht der Mut der Verzweiflung. "Wir müssen mutig und aggressiv in das Spiel gegen. Denn es glaubt ja eh keiner mehr an uns", sagte der HSV-Trainer.

Auch HSV-Idol Uwe Seeler ist guter Hoffnung: "Wenn die Bayern kommen, dann gibt es ein gutes Reizklima. Das ist ein Highlight, um sich aus der Krise zu ziehen."

Ausgerechnet gegen den Rekordmeister soll also der Knoten beim Hamburger SV platzen.

70 FCB-Tore in Hamburg

Nach der fünften Pleite in der Champions League und nur einem Sieg in den vergangenen 21 Spielen empfängt das Team von Trainer Thomas Doll den bayrischen Rivalen, der in der vergangenen Saison nur gegen den HSV beide Saisonspiele verlor.

Dennoch sind die Hanseaten einer der Lieblingsgegner der Bayern: Bei Auftritten in Hamburg gelangen dem Double-Gewinner 70 Tore, so viele wie an keinem anderen Bundesliga-Schauplatz.

Pfiffe gegen van Buyten?

Einer wird dabei besonders im Blickpunkt stehen: Daniel van Buyten. Hamburgs Fans werden den ehemaligen Hamburger wohl gnadenlos auspfeifen.

Van Buyten reagiert gelassen: "Pfiffe stören mich nicht. Das motiviert mich eher."

Werder gegen Bielefeld eine Macht

Werder Bremen kann mit Blick auf die Statistik drei Punkte fast schon fest einplanen. Arminia Bielefeld hat in 13 Gastspielen im Weserstadion nur einen Punkt geholt.

Bei Alemannia Aachen werden vor dem Spiel bei Hertha BSC Berlin schöne Erinnerungen wach.

Ein 1:0, der bisher einzige Bundesliga-Sieg in Berlin, brachte den Aachenern am letzten Spieltag der Saison 1968/69 die Vizemeisterschaft ein.

Die Samstagspartien des 14. Spieltags im Überblick:

Hamburger SV - Bayern München:

Neun Jahre gelang dem HSV kein Erfolg gegen die Bayern (nur ein Heimtor), doch in der vergangenen Spielzeit bezwang er als einziger Klub den Rekordmeister gleich zweimal. Dennoch gewannen die Münchner gegen keinen anderen Klub so oft wie gegen Hamburg (50 Siege) und schossen in keinem anderen Stadion so viele Tore (70).

Nur elf Heimsiegen der Hanseaten (vier in den letzten 21 Jahren) stehen 19 Siege der Bayern gegenüber, die in 82 Bundesligaduellen mit dem HSV keinen Platzverweis zu beklagen hatten.

Hamburg hat seit fünf Spielen nicht gewonnen und erzielte dabei auch nur ein Tor.

Werder Bremen - Arminia Bielefeld:

In die großen Fußstapfen seines Vaters Bum-Kun, der in 308 Bundesligaspielen 98 Tore erzielte, ist Du-Ri Cha noch nicht so recht getreten. Aber am 25. Januar 2003 hatte der Koreaner mit Bielefeld in Bremen einen großen Tag.

Erst bereitete er das 1:1 vor, dann traf er zum 2:2-Endstand. Der Punktgewinn unter der Regie des Ex-Bremers Benno Möhlmann ist bis heute der einzige Zähler für die Arminen im Weserstadion.

Werder schoss in insgesamt 13 Heimspielen gegen die Ostwestfalen nur zweimal lediglich ein Tor.

Hertha BSC Berlin - Alemannia Aachen:

Erst einmal hat die Alemannia in Berlin einen Bundesligasieg geholt: 1969. Damals brachte das sogar die Vizemeisterschaft ein.

Die Pflichtspiel-Bilanz spricht mit 8:4 Siegen aber klar für Aachen, das einschließlich der Zweitliga-Partien nur drei von neun Duellen in Berlin verlor.

Das bislang letzte Treffen im Olympiastadion entschied Hertha am 28. Oktober 1989 mit 3:1 für sich. In dieser Saison ist Hertha zu Hause unbesiegt, Aachen holte in den letzten drei Spielen jeweils einen Punkt.

Hannover 96 - 1. FSV Mainz 05:

Thomas Brdaric und Michael Tarnat glichen am 5. November 2005 mit zwei späten Treffern den 0:2-Rückstand der 96er gegen Mainz noch aus. Ewald Lienen konnte diese Aufholjagd jedoch nicht mehr retten, der Vorstand entließ den Trainer nach vier Spielen in Serie ohne Sieg.

Ihren einzigen Erfolg gegen die Rheinhessen feierten die Niedersachsen am 13. November 2004 (2:0). In der 2. Liga gewann Mainz dreimal in Hannover, zuletzt am 14. April 2001.

In dieser Saison hat Hannover noch kein Heimspiel gewonnen. Mainz ist inzwischen seit elf Runden sieglos, spielte dabei sechsmal unentschieden.

Eintracht Frankfurt - Borussia Dortmund:

Bis zum 4. Oktober dauerte es, ehe dem BVB mit einem 1:0 in Frankfurt der erste Auswärtserfolg des Jahres 2003 gelang. Guiseppe Reina traf bereits in der zehnten Minute zum 1:0-Endstand.

Dies blieb der einzige Erfolg der Westfalen in den letzten fünf Gastspielen bei der Eintracht.

Trainer Friedhelm Funkel gewann seine letzten beiden Heimspiele gegen Dortmund mit Köln und Frankfurt "zu Null". Dortmund ist auswärts seit drei Spielen unbesiegt.

VfL Wolfsburg - 1. FC Nürnberg:

Das bislang einzige November-Gastspiel der Franken in Wolfsburg endete 2001 mit einer bitteren 0:5-Pleite. Es blieb die einzige Schlappe des FCN in zehn Bundesligaduellen, eine höhere Niederlage hat der Club seither nicht mehr erlitten.

In den letzten drei Heimspielen gegen Nürnberg verbuchten die "Wölfe" nur beim 1:1 am 17. September 2005 einen Punkt und ein Tor.

Die Franken bekamen durchschnittlich in jedem zweiten Spiel gegen den VfL einen Elfmeter zugesprochen (Wolfsburg noch keinen), verschossen aber drei von fünf Strafstößen.

Wolfsburg ist seit vier Heimspielen unbesiegt, Nürnberg hat in der laufenden Saison auswärts erst einmal verloren.