Nach der Massenschlägerei müssen die Panther aus Ingolstadt stark geschwächt ins Spitzenspiel gegen die DEG Metro Stars.

München - Seit Tagen ist das Skandalspiel des ERC Ingolstadt bei den Kölner Haien vergangenen Sonntag Gesprächsthema Nummer eins im deutschen Eishockey.

Dadurch gerät das anstehende Gipfelduell der Panther gegen die DEG Metro Stars in den Hintergrund.

"Die Schlägerei wird zu hoch gehängt", relativiert ERCI-Geschäftsführer Stefan Wagner bei Sport1.de : "Hintereinander geschnitten sehen diese Szenen im Fernsehen schlimmer aus als es wirklich war."

Bei der 0:10-Pleite in der Kölnarena kassierten sieben Akteure nach einer Massenschlägerei Spieldauer-Disziplinarstrafen. Auslöser der Keilerei: Aaron Gavey von den Haien und ERC-Goalie Jimmy Waite waren Ende des ersten Drittels am Torraum aneinander geraten.

"In dieser Situation haben sich eben die Richtigen gefunden. Die Linienrichter hätten es unterbinden können, wenn sie dazwischen gegangen wären", kritisiert Wagner.

Boxeinlagen und Ringkämpfe

"Eine Prügelei ist nicht schön, ein Kampf Eins-gegen-eins ist aber erklärbar und akzeptabel. Auf Grund der Schnelligkeit und Härte des Spiels kommt es zu Boxeinlagen und kleinen Ringkämpfen", rechtfertigt Wagner und scherzt: "Das sorgt hin und wieder für Beruhigung."

Die Grenze des Erträglichen sei jedoch "überschritten, wenn ein Gegner klar unterlegen ist und nur einer schlägern will. Hetzjagden darf es nicht geben. Schlägereien dürfen auch nicht zur Regel werden. Es dürfen keine Verletzungen entstehen und die Schlägerei muss bestraft werden."

Ingolstadt ohne sieben

DEL-Profischiedsrichter Rick Looker verzichtete zwar auf Matchstrafen, stellte aber gleich vier Ingolstädter mit Spieldauerdisziplinarstrafen vom Eis.

Jason Holland, Jakub Ficenec, Christoph Melischko und Waite sind daher für das Spitzenspiel gegen die DEG Metro Stars gesperrt. Im Tor steht der 20-Jährige Sebastian Vogl.

Die DEG erwischt die Panther von der Tabellenspitze voll auf der falschen Pfote. Neben den Gesperrten fehlen den Oberbayern mit Florian Keller, Rob Valicevic und Cameron Mann drei weitere Stammkräfte.

"Arg dezimiert und geschwächt"

"Wir gehen arg dezimiert und geschwächt in diese Partie. Wir sind auch mit einem Rumpfkader nicht zu unterschätzen", meint Wagner selbstbewusst: "Wir werden uns stellen und nicht von vornherein aufgeben. Auf Grund des Ergebnisses gegen Köln erwarte ich eine Trotzreaktion."

Die wird nötig sein, um daheim gegen Düsseldorf die Tabellenführung zu behaupten. "Düsseldorf ist stark. Sie haben einen Lauf und sind in Hochform." Während sich Haie und Panther vergangenen Sonntag in Köln duellierten, überflügelte die DEG Meister-Favorit Adler Mannheim durch ein 2:1 gegen Nürnberg. In den vergangenen 16 Spielen gingen die Rheinländer 14 Mal als Sieger vom Eis.

Jackson ohne Ausfälle

DEG-Trainer Don Jackson kann dabei im Vergleich zu Ingolstadts Ron Kennedy voraussichtlich auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.

Darren van Impe und Charlie Stephens waren nach Verletzungspausen zuletzt wieder im Training. Auch Andrew Schneider ist nach seiner Strafe mit von der Partie.

Bleibt zu hoffen, dass nach dem Eröffnungsbully am Freitag um 19.30 Uhr wieder das rein Sportliche für Gesprächsstoff sorgt.

Tobias Kimmel