Ausschreitungen der Dynamo-Fans in Dortmund könnten schwere Folgen für den finanzschwachen Klub haben. Geldgeber denkt über Ausstieg nach.

Dresden. Fußball-Zweitligist SG Dynamo Dresden will mit einem Maßnahmenkatalog den drohenden Ausstieg des Hauptsponsors wegen der Krawalle beim DFB-Pokalspiel in Dortmund abwenden. Klub-Präsident Andreas Ritter kündigte am Freitag an, dass der Verein am Montag die Konsequenzen aus den Vorfällen bekanntgeben wird. Zugleich betonte er jedoch, dass Dynamo in bestimmten Punkten keinen Einfluss hat. „Die Organisation der Auswärtsspiele liegt nicht in unserer Hand, da geben wir aber schon unser Bestes, um Ratschläge im Vorhinein zu geben“, erklärte der Präsident.

Wegen der Krawalle rund ums Pokalspiel beim deutschen Meister Borussia Dortmund (0:2) am vorigen Dienstag hatte Hauptsponsor "Veolia“ mit seinem Ausstieg gedroht. „Ich hatte ein sehr gutes Gespräch mit Geschäftsführer Jens Heinig und bis jetzt hat er ja auch noch nicht von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch gemacht“, sagte Ritter. Nach Medienberichten zahlt der Umweltdienstleister rund 500 000 Euro pro Saison.

Das Unternehmen hatte angekündigt, sein weiteres Engagement zu überdenken, da es für keine Firma schön sei, Geld in einen Verein zu stecken, das dann in Form von Strafzahlungen für Ausschreitungen und Vorfälle mit Pyrotechnik wieder ausgegeben werden muss. „Ich glaube schon, dass es für ein Unternehmen wie Veolia ein Problem ist. Sie sind natürlich auf ihr Image bedacht, genauso wie wir es auch sind. Aber die Firma ist weiterhin an Dynamo Dresden interessiert“, erklärte Ritter.

Bei den Ausschreitungen hatte es 17 Verletzte gegeben. 15 Dresdner Anhänger waren festgenommen worden. Zudem war ein Sachschaden von rund 150 000 Euro verursacht worden. Durch das Abbrennen von Pyrotechnik sowie das Zünden von Böllern hatten Dynamo-Fans drei Spielunterbrechungen provoziert. (dpa)