Ein erneuter Termin wurde nicht vereinbart. So steigt die Möglichkeit, dass in der nächsten Woche weitere Saisonpartien abgesagt werden.

New York/Boston. Die Gespräche sind vorerst beendet, das Chaos geht weiter. Der Arbeitskampf in der nordamerikanischen Basketball-Liga (NBA) steckt endgültig in der Sackgasse. Am Donnerstag (Ortszeit) brachen die Clubeigentümer und die Spielergewerkschaft NBPA ihre Tarif-Verhandlungen unter Aufsicht des staatlichen Vermittlers George Cohen in New York nach fünf Stunden ergebnislos ab.

„Letztendlich sind wir nicht in der Lage gewesen, die Lücke, die uns trennt, zu überbrücken“, betonte der stellvertretende NBA-Commissioner Adam Silver in Abwesenheit des an Grippe erkrankten Liga-Bosses David Stern. NBPA-Präsident und Los Angeles Lakers-Profi Derek Fisher hob hervor, dass man unter größtem Bestreben versucht habe, eine Lösung zu finden. „Eine, die dafür sorgen würde, dass Basketball gespielt werden und die Angestellten zurück zur Arbeit gehen könnten. Aber unserer Meinung nach hat die Liga daran derzeit kein Interesse“, meinte Fisher.

Ein erneuter Gesprächstermin wurde nicht vereinbart. Somit steigt die Möglichkeit, dass Stern in der kommenden Woche weitere Saisonpartien absagt. Der 69-Jährige hatte bereits Anfang Oktober alle 100 Begegnungen der ersten beiden Saisonwochen vom 1. bis 14. November gestrichen, nachdem Eigner und Profis keinen Fortschritt in ihren Gesprächen gemacht hatten. Die Spieler werden somit rund 170 Millionen Dollar an Einnahmen verlieren.

Seit Dienstag hatten beide Seiten unter der Aufsicht von Cohen insgesamt 30 Stunden verhandelt. Dennoch gab es in den Hauptstreitpunkten kein wesentliches Vorankommen. Die Parteien hatten bislang jeweils 53 Prozent des jährlichen Gesamteinkommens von rund 4,3 Milliarden Dollar verlangt. Laut Silver machten die Eigner der Gegenseite nun ein 50:50-Angebot. Die Spieler hingegen waren lediglich bereit, ihre ursprüngliche Forderung auf 52,5 Prozent zu drücken. Zudem weigern sich die Profis, die von den Besitzern gewünschte harte Gehaltsobergrenze von 45 Millionen Dollar pro Team zu akzeptieren.

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Cohen betonte, dass beide Seiten nicht in der Lage gewesen seien, ihre starken Positionen, die sie in den Kernaspekten trennen, zu lösen. „Unter diesen Umständen ist es meine Empfehlung, dass es keinen Sinn macht, den Vermittlungs-Prozess derzeit fortzusetzen.“ (dpa/abendblatt.de)