Vier Jahre nach dem Urteil des Hamburger Landgerichts im Vertragsstreit zwischen den Box-Weltmeistern und der Hamburger Universum Box-Promotion hat der Prozess eine überraschende Wende gefunden.

Hamburg. Die Klitschko-Brüder stehen vor einem juristischen Sieg. Vier Jahre nach dem Urteil des Hamburger Landgerichts im Vertragsstreit zwischen den Box-Weltmeistern und der Hamburger Universum Box-Promotion hat der Prozess eine überraschende Wende gefunden. Das Oberlandesgericht Hamburg stellte am Dienstag fest, dass das Vertragsverhältnis der beiden Boxprofis bei Universum bereits am 30. April 2004 beendet war. Damit ist das Gericht der Auffassung der Ukrainer gefolgt und hat das Urteil des Landgerichts Hamburg vom 16. Dezember 2004 aufgehoben.

In erster Instanz war das Landgericht zu der Überzeugung gelangt, die Kündigung der Klitschkos zum 1. Mai 2004 sei nicht rechtmäßig. Stattdessen habe sich der Vertrag von Wladimir Klitschko bis zum 22. Juni 2004 und der seines knapp fünf Jahre älteren Bruders Vitali bis zum 22. Oktober 2004 verlängert. Grund seien diverse Ausfallzeiten der Boxer wegen Verletzungen und Krankheit gewesen. Universum- Promoter Klaus-Peter Kohl, bei dem die Brüder von 1996 bis 2004 beschäftigt waren, hatte gar Vertragsverlängerungen bis ins Jahr 2005 gefordert. Schadenersatzansprüche in Millionenhöhe wären möglich gewesen. Beide Seiten hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Die Feststellung des Oberlandesgerichts ist allerdings noch kein Urteil. Die streitenden Parteien sind nunmehr aufgefordert, sich bis zum 20. Januar auf eine außergerichtliche Einigung zu verständigen. Gelingt dies nicht, soll am 3. Februar das Urteil verkündet werden. Darin will das Oberlandesgericht auch festlegen, ob eine Revision beim Bundesgerichtshof zugelassen wird.