Was wurde aus den ersten Siegern?

Hamburg. Dass Ruderin Julia Heitmann vor zwei Jahren auf Anhieb zum besten weiblichen Sporttalent des Jahres gekürt wurde, überraschte ihren damaligen Trainer Gunnar Krause nicht: "Sie ist ehrgeizig, hart gegen sich selbst, sie wird ihren Weg gehen."

Krause sollte Recht behalten. 2000 bereits Junioren-Weltmeisterin im Einer, wiederholte die inzwischen 20-Jährige den Titelgewinn im vergangenen Jahr auch bei der U 23-WM. Fast hätte die Skullerin vom RC Bergedorf sogar den Sprung zur "großen WM" in Sevilla geschafft. Doch ein "Fehltritt" beim Treppenabstieg verhinderte den Spanien-Trip: Mittelfuß gebrochen, vier Wochen Gips.

Aufhalten konnte das Malheur die taffe Blondine nicht. "Es war eine schlimme Erfahrung, die sehr weh getan hat, die mich aber noch stärker gemacht hat", sagt sie. Geholfen habe ihr dabei auch das Buch "Tour des Lebens" von Lance Armstrong, in dem der US-amerikanische Radstar eindrucksvoll beschreibt, wie er den Krebs besiegte.

In dieser Saison hat Julia, die im Vorjahr auch ihr Abitur mit Bravour bestand, mehr denn je alles ihrem Sport untergeordnet. Denn im Sommer winkt das große Ziel Athen. Dafür trainiert sie jetzt mit Hamburgs ambitionierten Leichtgewichts-Männern des RC Allemannia bei Erfolgscoach Marcus Schwarzrock. In diesem Jahr weilte sie schon bei einem mehrwöchigen Trainingslager in Argentinien. Dadurch verpasste sie in der Vorwoche auch die große Sportlerehrung im Rathaus, bei der sie auf Platz zwei landete. Aber Athen geht vor: Das Talent Julia Heitmann ist zur heißen Olympiakandidatin gereift.